Die Entrance des HC Davos auf das heimische Eis sollte feurig sein. Begleitet von Flammen gleiten die Hausherren jeweils durch den Steinbock in die Menage des Zirkus National League. Doch die Anlage die Feuer spucken soll versagt und gibt nach einem kurzen Funken bereits den Geist auf. Das wollen die Blaugelben so nicht stehen lassen und sorgen dafür ab der ersten Sekunde für Widergutmachung. Denn der Start des HCD ist hervorragend und in der Abwehr der ZSC Lions brennt es lichterloh. Ein ums andere Mal kommen Corvi &. Co zum Abschluss, während sich die ZSC Lions bei ihrem Schlussmann Simon Hrubec bedanken müssen. So kommt es ein wenig gegen den Spielverlauf zur überraschenden Führung durch Azevedo in der 14. Minute und das praktisch mit dem ersten Torschuss nach einer genialen Laser-Vorlage von Dean Kukan. Pech nur, dass Fora kurz vor der ersten Pausensirene noch ausgleicht und somit die beiden Teams unentschieden in die Kabinen schickt.
Hintertreffen
Nach den zweiten 20 Minuten ist das Remis hin und der HC Davos geht mit einer 2:1-Führung zum zweiten Pausentee. Angesichts des Aufwandes liegen die Steinböcke verdient vorne, wenn auch die ZSC Lions im Mittelabschnitt eine Steigerung hingelegt haben. Trotzdem, die Mannschaft von Marc Crawford ist mehrheitlich mit Reagieren statt Agieren beschäftigt und wirkt für einen Löwen zu zahm. Rückblickend war die Leistung im ersten Spiel doch um einiges besser und nach dieser sollte sich die Mannschaft auch orientieren. Beim HCD hat heute Abend vieles Hand und Fuss, wie zum Beispiel der bereits angetönte Treffer zum 2:1. Im Powerplay wird Matej Stransky bedient, der mit voller Wucht den Hartgummi in die Maschen haut und Hrubec keine Chance lässt. Und so bleiben den Zürchern gerade Mal 20 Zeigerumdrehungen, um den heutigen Schaden zu verhindern.
Zu wenig
Fulminant ist bereits die erste Hrubec-Parade in der vierten Minute des dritten Abschnitts. Eigentlich muss der Schuss von Knak im Tor landen, doch Hrubec hext und pariert in dieser Situation wie so oft unwiderstehlich. Und noch besser wird es gut zehn Minute vor dem regulären Ende. Hrubec parkiert seinen Schoner wie einen Bus vors Tor, erst im Nachstochern verschiebt sich die Scheibe tatsächlich noch der Linie entlang vom einen zum anderen Pfosten – überquert sie aber zum Glück der Lions nicht! Leider aber wird die Scheibe auch auf der gegenüberliegenden Seite nicht den Weg ins Tor finden. Eine Leistungssteigerung bringen die Löwen zu Stande in den Schlussminuten, drücken was das Zeug hält, aber Aeschlimann und seine Vorderleute verteidigen sich erfolgreich bis zur Schlusssirene. Somit gewinnen die Bündner mit 2:1 und gleichen die Serie aus. Am Sonntag geht’s weiter in der Swiss Life Arena.
(Marko Filipovic, Davos)