Bittersüsser Sieg für die ZSC Lions gegen die SCRJ Lakers im Zürisee-Derby. Es hielt vielleicht spielerisch nicht das, was es im vornherein versprach, doch die Fans kamen trotzdem auf ihre Kosten. Die Swiss Life Arena erlebte erneut 60 reguläre Minuten, dann eine Overtime mit vielen Chancen auf beiden Seiten und zum Schluss ein packendes Penaltyschiessen.
Fader Start
Es war der eigentliche Spitzenkampf dieser Dienstagsrunde, das auch im TV als Spiel der Woche angepriesen wurde. Ein gut gefüllter Gästerblock, plus herrlich aufgelegte Heimfans sorgten für eine gute Stimmung in der Swiss Life Arena. Der Zürisee-Derby ist längst kein Schaulaufen mehr der erfolgreichen Zürcher Truppe. Vielmehr wird es immer öfters zum Duell auf Augenhöhe, gepaart mit ganz viel Arbeit für die Zürcher. Solch eine Aufgabe ist es auch an diesem Abend, besonders durch den Rückstand, den die Lions im ersten Drittel hinnehmen müssen. In einem eher faden ersten Abschnitt bringt Pontus Aberg im Powerplay die Gäste in Führung. Apropos Powerplay: die ZSC Lions werden auch beim siebten Saisonspiel in Überzahl nicht treffen. Kurz tief durchatmen und weiterlesen ist mein Tipp an die Leserschaft. Dafür gibt es andere Premieren gegen Rappi: Nicolas Baechler gleicht aus und auch Publikumsliebling Derek Grant stempelt in dieser Spielzeit ein. Für beide sind es die ersten beiden Saisontore. Noch besser wird es in der 48. Minute, als Dean Kukan abzieht und die Scheibe in den Winkel donnert. Die Fans reisst es von den Sitzen und der Stadionspeaker lässt seinen Namen herrlich durch den Löwenkäfig erklingen. Doch nach dem Spiel müssen wir die Lorbeeren an Chris Baltisberger und seinen Screen vor Nyffeler geben. Auf dem linken Oberschenkel von Chris ist ein schwarzer Streifen zu sehen, der beweisen soll, dass er die Scheibe noch ablenkt. Wer auch immer, Hauptsache der Zett trifft.
Leider nur zwei Punkte
Eigentlich scheinen die Zürcher nun die Kontrolle über das Spiel vollumfänglich zu haben. Denkste! Sandro Zangger (52’) und Yannick-Lennart Albrecht (57’) gleichen noch vor der Schlusssirene aus. Mentalität haben sie die Lakers, wurden sie nämlich in dieser Saison noch nie nach 60 Minuten bezwungen. In der Overtime bleibt den beiden Fanlagern abwechslungsweise der Atem stocken, weil der Siegtreffer auf beiden Seiten möglich ist. So muss es schliesslich zum Showdown im Penaltyschiessen kommen. Langer Rede, kurzer Sinn: Beide treffen Mal, dann wieder nicht und am Ende entscheidet Sven Andrighetto mit seinem zweiten Penalty-Tor an diesem Abend die Partie zu Gunsten seiner Farben. Ghetto gut, alles gut!
(Marko Filipovic)