Wer denkt, dass ausser dem Grittibänz nach dem Christmas-Game noch weitere Geschenke verteilt werden, der irrt sich am heutigen Abend. Die SCRJ Lakers präsentieren sich erneut in bestechlicher Form und bestätigen den Trend, den sie unter Neo-Coach Lundskog setzen. Die Partie bietet bis auf die weihnachtliche Stimmung ausserhalb der Arena, keine besinnlichen Momente. Es wird hart gefightet, bissig agiert und heiss getanzt. Das Zürichsee-Derby hält, was es verspricht.
Anders Drauf
Der Zürcher SC wirkt ab Sekund eins frischer als noch am Samstag gegen Bern. Liegt es an der Rückkehr von Andrighetto, Balcers und Malgin? Vielleicht. Aber für Musik sorgen zu Beginn andere. Gerade Mal 119 Sekunden sind gespielt, als Derek Grant einnetzt. Sein Tor geht einer tollen Aktion durch den Slot von Balcers aus, der nur noch einschieben muss nach genialer Vorarbeit des Letten. Zehn Minuten später sorgt Juho Lammikko für weitere Jubelschreie im Löwenkäfig. Zehnder mit einer geilen Piruette bedient den Finnen und der bleibt eiskalt vor Nyffeler. Ju-Ho-Ho-Ho Lammikko markiert damit das 2:0. In diesem ersten Abschnitt dominieren die Löwen nach Belieben. Rappi findet zehn Minuten nicht den Weg aufs Tor und Hrubec bleibt über die gesamten ersten 20 Minuten (fast) arbeitslos. Sein Gegenüber Nyffeler muss sich hingegen öfters Beweisen. Zwei Mal gar im Privat-Duell mit Yannick Zehnder, der nur knapp an seinem eigenen Treffer scheitert. Und doch dürfen die ZSC-Fans ein drittes Mal jubeln: Chris Baltisberger revanchiert sich für ein zuvor grobes Foul mit dem vermeintlichen 3:0 für den Zett. Nach Video-Konsultation nehmen die Schiedsrichter das Tor jedoch wieder weg vom Scoreboard. Angeblich haben sie diesmal die Scheibe besser gesehen als noch am Samstag… Somit fällt der dritte und leider reguläre Treffer des Abends für die Farben der SCRJ Lakers. Moy steht in der 34. Minute verdächtig alleine vor dem Kasten und lässt sich nicht zwei Mal bitten, die Partie zu verkürzen.
Ein letztes Drittel 2024
Die Zürcher rocken den letzten Abschnitt in 2024! Allem voran Yannick Zehnder sorgt für Furore in diesem Spiel. Noch im Warmup sprechen wir uns aus: «Ein Christmas-Goal wäre schon nice», meint der 12er. Gesagt, getan! In bester Stürmermanier versorgt er im 1-gege-1 die Scheiben an Nyffeler vorbei im Tor. Tollhaus ZSC meine Damen und Herren. Rappi versucht sich zum Ende noch mit einem Mann mehr auf dem Eis, jedoch erfolglos. Das i-Tüpfelchen setzt Sven Andrighetto via Empty-Netter. Dieser 4:1 sorgt für viel Freude bei den Fans. Die Zürcher sind zurück auf dem Liga-Thron, gehen wie bereits vor einem Jahr als Leader in die Weihnachtspause und dürfen sich bekanntlich amtierender Schweizer Meister nennen. Weiter geht es am 3. Januar in Fribourg, ehe der Zett zum Retro-Game am 5. Januar 2025 einlädt. Fans, ihr wart grossartig in diesem Jahr! Merci!
(Marko Filipovic)