Derbys schreiben ihre eigenen Geschichte – so auch heute. Lange Zeit hält diese Partie spielerisch nicht, was sie verspricht. Kloten wirkt gehemmt und ein wenig zahm. Bei den Stadtzürchern gelingt dafür mit wenig Aufwand, viel Ertrag. Die Mannschaft von Marc Crawford zeigt sich äusserst effizient und kaltschnäuzig. Doch trotz komfortabler Führung nach zwei gespielten Abschnitten, wird dieses Derby in der Klotener stimo arena am Schluss doch noch ein heisser Tanz.
Der Zett on Fire
Die Partie beginnt gänzlich schlecht für die Lions. Nach nicht einmal einer halben Minute agieren sie in Unterzahl, nachdem Andrighetto in die Kühlbox muss. Doch zwei Minuten später mutiert er «from Zero to Hero». In Alleingang vernascht er einen Klotener Verteidiger und schlenzt die Scheibe in den Winkel. 1:0 ZSC Lions und Ghetto meldet sich zurück auf der Torschützenliste. Wie bereits vor zwei Tagen geschrieben: «Wir wollen kein Ghetto, aber einen guten «Ghetto» nehmen wir gerne.» Fünf Zeigerumdrehungen später vernascht das Finnische Duo die EHCK-Abwehr und baut die Führung auf 2:0 aus. Torschütze ist Mikko Lehtonen auf Pass von Kollege Juho Lammikko. Kloten ist im besonders im ersten Drittel bescheiden Unterwegs, was sich im zweiten Drittel nicht sonderlich ändert. Trotzdem kommt das Heimteam zum Anschlusstreffer im Powerplay (34’). Bitter dabei ist, dass die Lions in diesem Unterzahlspiel ganze drei (!!!) Mal alleine vor Goalie Metsola auftauchen und den Shorthander auf dem Stock haben. Aber das Löwenrudel findet noch im gleichen Abschnitt ein Rezept gegen den EHCK.
Simon + Bodenmann = Doppelpack
Die Lösung nennt sich in diesem Falle «Simon Bodenmann». In der 39. Sowie 40. Minute dürfen die Gäste ein Powerplay geniessen. Besonders auf den Geschmack kommt «Bodi», dass zwei identische Tore für sein Team erzielt. Aus 1:2 mach 1:4 – nehmen wir, so kurz vor der Pause. Gerade als die Partie an Spektakel verliert und dahinzuplätschern scheint, wacht die stimo arena abrupt auf. Loosli vom EHCK sorgt für ein Lebenszeichen seiner Mannschaft und vernascht die ZSC-Abwehr sowie Goalie Hrubec. Kloten wird doch nicht…? Doch, sie werden weiter an der Sensation arbeiten. Miro Altonen verkürzt gut zehn Minuten vor dem Schluss gar auf 3:4 und verwandelt das Stadion in einen Hexenkessel. Doch die entscheidenden Zutaten fehlen Kloten, um die Partie noch zu drehen. So sind es die Anhänger im Gästeblock, die «Derbysieg, Derbysieg» singen. Chapeau ZSC-Kruve, ihr wart grossartig heute Abend. Der Zett gewinnt das zweite Derby innert drei Tagen mit 4:3 und sorgt für klare Verhältnisse, wer die Nummer 1 in Zürich ist.
(Marko Filipovic, Kloten)