In der zweiten Drittelspause müsste Assistenztrainer Fabio Schwarz den obligaten «Fünfer» ins Phrasenschwein werfen. Die ZSC Lions liegen zu diesem Zeitpunkt mit 2:0 in Führung gegen den HC Lugano, als er mahnt: «2:0 ist ein gefährliches Resultat. Kriegst du ein Tor, kippt das Momentum vielleicht komplett zu Gunsten des anderen Teams und dann wird es eine ganz heisse Sache.» Nur fünf Minuten alt ist der letzte Abschnitt, als seine Voraussage eintrifft. LaLeggia trifft zum 1:2 für Lugano und die Hütte steht Kopf. Doch die Hausherren machen die Rechnung ohne Fabio Schwarz und Videocoach Magnus Wennström. Sofort gibt der Assistent an der Bande ein Zeichen an seinen Kollegen: «Ich denke es war Offside.» Wennström checkt und bestätigt via Headset die Vermutung. So zieht der Coaching Staff der ZSC Lions ihre Challenge und behält wenig später Recht. Die Anzeigetafel wird wieder korrigiert und der Zett stellt wenig später die Weichen auf Sieg.
Formstark
Schon um neun Uhr früh liegt der spätere Sieg der Lions in der Luft. Die Stimmung beim Morning Skate ist prächtig und das Selbstvertrauen der Crawford Mannschaft ist den Spielern ins Gesicht geschrieben. Mit breiter Brust kommen die Herren nach dreistündiger Carfahrt in der Cornèr Arena an und wirken auch in der Garderobe entspannt, doch jederzeit fokussiert. Nach elf Minuten schiesst der formstarke Sven Andrighetto in Überzahl seine Farben in Führung. Der zweite Treffer fällt dann nach einer knappen halben Stunde. Diesmal ist es Chris Baltisberger, der vor dem Kasten Coolness beweist und seinen sechsten Saisontreffer erzielt. Zu diesem Zeitpunkt ist die Führung mehr als verdient. Lugano setzt zwar Nadelstiche, mehr aber auch nicht. Die ZSC Lions kontrollieren das Spiel über weite Strecken und marschieren an diesem Freitagabend in Richtung sechstem Sieg in Serie.
Malgin-Time
Nach der bereits erwähnten Coaches Challenge verliert Lugano für einen weiteren Moment die Ordnung in den eigenen Reihen. Nutzniesser ist 44 Sekunden später Topshot Denis Malgin. Er läuft auf Schlegel zu, verzögert kurz, um einen Verteidiger ins Leere laufen zu lassen und versorgt den Puck dann hinter Niklas Schlegel zum 3:0 – die Entscheidung. Für die Bianconeri reicht es nur noch zur Resultatkosmetik durch Marco Zanetti. Mit den nächsten Dreier im Gepäck reisen die Zürcher weiterhin als Leader nach Hause, wo sie am Samstagabend den HC Ajoie empfangen.
(Marko Filipovic, Lugano)