Das Spiel erreicht gerade die Halbzeit, als die matchentscheidende Szene passiert. Yannick Weber wird bei einem Konter lanciert und henkt die Scheibe in bester Stürmermanier unter die Latte zum 3:2-Führungstreffer. Dieser Gegentreffer scheint bei Ajoie etwas ausgelöst zu haben, ganz zu Ungunsten von Denis Hollenstein. Denn beim anschliessenden Bully am Mittelpunkt rauscht HCA-Verteidiger Pilet mit voller Wucht in den Kopf des ZSC-Stürmers. Folglich darf der Hausherr für fünf Minuten auf die Strafbank, was die ZSC Lions eiskalt ausnutzen. Denn in dieser Zeitspanne gelingen den Zürcher zwei weitere Treffer, die sie auf die Siegesstrasse zurückbringen. Justin Azevedo (32’) und Dean Kukan (36’) sorgen für klare Verhältnisse und bringen den Zett mit 5:2 in Führung – die Vorentscheidung.
Kurzer Rückstand
Die Zürcher gehen noch vor der ersten Pause durch Denis Hollenstein in Führung. Der Stürmer steht da, wo ein Stürmer stehen muss – nämlich im Slot bei einem Abpraller. Doch das knorzige Startdrittel bestätigt sich zu Beginn des zweiten Abschnitts gleich durch einen Doppelschlag der Jurassier. Bakos und Schmutz erwischen die Lions nach der Pause auf dem falschen Fuss und gehen blitzschnell mit 2:1 in Führung. Gespielt sind dabei gerade Mal zweieinhalb Minuten im Mitteldrittel. Gut für Grönborgs Mannschaft, dass Willy Riedi ebenfalls eine postwendende Antwort parat hat. Er trifft nur 86 Sekunden später aus der Halbdistanz zum 2:2. Riedi bestätigt damit seine bestechende Form in dieser Saison. Dabei war sein Einsatz am morgen noch unklar, nachdem er einen saftigen Schuss an den Fuss kassiert hat. Auf die Zähne beissen und Toreschiessen lautet wohl die Devise unserer Nummer 8 – Grande Willy!
Kurzes Aufbäumen
Die Heimmannschaft will nach dem zweiten Pausentee noch ein wenig am Resultat rütteln und wirft deshalb alles nach vorne. Doch bis auf ein paar wenige gute Abschlüsse, gelingt ihnen nicht viel. Die Lions spielen abgeklärter je länger dieses Drittel dauert. Für einen Moment (53’) scheint es so, als könne Ajoie von einem Fünfer gegen Sopa profitieren und die Wende anvisieren. Doch daraus wird zum Glück nichts. Nach genauem Videocheck müssen sie sich eingestehen, dass das gepfiffene Vergehen gegen Sopa nur halb so wild war. Das anschliessende Unterzahlspiel meistern die Zürcher bravourös. In den Schlussminuten gibt es noch zwei letzte Treffer zu bestaunen. Justin Sigrist macht via Empty-Netter das halbe Dutzend voll für den Zett und Ajoie gelingt in der letzten Minute mit dem 3:6 ein wenig Resultatkosmetik. Die Reise in die Pruntrut hat sich definitiv gelohnt für die ZSC Lions.
(Marko Filipovic, Ajoie)
