Das Duell der Löwen verspricht, was es hält: Spektakel, auf jede erdenkliche Art und Weise. Die ZSC Lions spielen auch am heutigen Abend lange nicht überragend und müssen sich erneut bei Simon Hrubec bedanken, dass sie nach 40 Minuten noch im Spiel sind. Denn im ersten Abschnitt sieht zwar noch alles in Ordnung aus, ab den zweiten 20 Minuten leider nicht mehr. Zu wenig gelingt den Zürchern und zu dominant wirkt Lausanne. Trotz allem steht auf dem Stadionwürfel nach zwei gespielten Dritteln 1:0 für Lausanne – nicht mehr, nicht weniger. Der Führungstreffer der Waadtländer ist ein Zufallsprodukt (Slapstickeinlage), aber nicht unverdient was den Spielverlauf angeht. In den sozialen Medien macht sich bei einigen Fans nach dem Rückstand bereits Frust bemerkbar, den sie loswerden müssen. Schlussendlich sind jegliche Kommentare um sonst, denn wie heisst es so schön: Ende gut, alles gut!
Zürcher Feuerwerk
Wir springen sofort ins letzte Drittel, denn von da an geht die Post ab aus Sicht der ZSC Lions. Binnen vier Minuten drehen sie das Spiel und ganz Lausanne steht wohl Kopf – jedoch im negativen Sinne. In doppelter Überzahl trifft Wallmark, per LHC-Eigentor, zum 1:1. Danach folgt ein kaltschnäuziger Doppelschlag von Willy Riedi und Christian Marti. Innert 56 Sekunden markieren sie das 2:1 respektive 3:1 für den Zett. Ich sage dazu nur: «kann man so machen, mein lieber Scholli.» Es folgt danach ein kleines Aufbäumen von Lausanne, doch der Wille scheint im Großen und Ganzen gebrochen. Dazu kommt noch, dass auch in dieser Phase Simon Hrubec überragend hält. Den Deckel drauf machen anschliessend erneut zwei Schweizer Spieler. Simon Bodenmann wird überragend von Dean Kukan in Szene gesetzt und netzt ein. Den fünften und letzten Treffer lässt sich Sturmtank Reto Schäppi gutschreiben in der 58. Minute.
Stimmen zum Spiel
Simon Bodenmann ist nach dem Spiel erleichtert und atmet erstmal durch: «Das war wieder ein Krampf 40 Minuten lang. Aber es war an der Zeit, dass wir unser Können aufs Eis bringen, und das ist uns schlussendlich im letzten Drittel ziemlich gut gelungen. Wenn wir öfters fünf Tore schiessen würden, wäre es um einiges einfacher», ergänzt er schliesslich ein bisschen ironisch und mit Humor. Tatsache ist, dass die Mannen von Rikard Grönborg es können. Solch eine Wende kann und soll auch Auftrieb für die kommenden Aufgaben geben. Am Dienstag wartet der Leader aus Biel auf die Zürcher Equipe. Hoffentlich bringen die ZSC Lions am Ende auch dort das Eis mit feurigem Eishockey zum Schmelzen.
(Marko Filipovic, Lausanne)