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Ein Sieg vom Titel entfernt

Ein Sieg vom Titel entfernt

Die ZSC Lions gewinnen auch das dritte Spiel gegen den EVZ und das mit 2:1. Dank Toren von Andrighetto und Malgin sind die Lions nur noch einen Sieg vom Titel entfernt.

Die Bossard Arena mutiert in diesem dritten Finalspiel endgültig zum Hexenkessel und möchte in dieser Hinsicht nichts anbrennen lassen. Seit der Saison 1997/98 konnten nur zwei Mannschaften seit den Best-of-Seven-Playoffs ihren Titel verteidigen: Der SC Bern in den Jahren 2016 und 2017, sowie 2000 und 2001 die ZSC Lions. Der EV Zug möchte dieses Kunststück natürlich unbedingt in seinen Geschichtsbüchern haben und mobilisiert deshalb für dieses Spiel nochmals alle Kräfte, um ja nicht 0:3 im Hintertreffen zu sein in dieser Serie. Aus Sicht der Zürcher ist klar, mit einem Sieg in Zug werden die Titelchancen ganz gross. Der Sechseläute-Montag wäre in den Augen der Fans die Traummöglichkeit im Hallenstadion den Sack zuzumachen.

 

Déja-vu

 

«Alle in blau» sind sie, die Zuger Fans. Sie peitschen ihre Mannschaft an, möchten den letzten Funken Energie aus ihren Spielern herauspressen und hoffen auf die Wende in dieser Serie. Nach 20 Minuten können wir sagen, der EVZ ist auf Kurs. In einem zwar ausgeglichenen Drittel schaffen es die Hausherren erneut den Score zu eröffnen. Im Powerplay erzielt Grégory Hoffman in der 13. Minute das 1:0 für den EVZ. Das Tor entsteht bei 5-gege-3 und ist in der Ausführung der Zuger nicht zu verhindern. Der Mittelabschnitt soll dann eine mögliche Vorentscheidung hervorbringen, was wie bereits in den vorherigen Partien aber nicht gelingt. Obwohl insgesamt fünf Überzahlspiele stattfinden (3x ZSC, 2x EVZ), bringen diese Momente keine weiteren Tore aufs Scoresheet. Es darf aber gesagt werden, dass die Hausherren von den Chancen her dem Tor näher sind, als es den Zürchern wohl lieb war. Doch es kommt wie so oft in dieser Serie anders. Zu gehen sind noch zehn Minuten und die Lions sind wie die Furien aus den Katakomben gekommen. Diese Druckphase zahlt sich dann aus, und zwar in Form des Ausgleichs. Den langersehnten Ausgleich erzielt Sven Andrighetto und das auf sehr ungewöhnliche Art und Weise. Noreau schiesst Ghetto von hinten an den Fuss, so dass die Scheibe unhaltbar im Tor von Genoni landet. Solche No-Look-Tore kennen wir ansonsten aus dem Fussball, als Ronaldinho noch auf dem Rasen gezaubert hat. Im Eishockey ist es doch eher eine Seltenheit und trotzdem schön anzusehen. Mit diesem Treffer beginnt bereits wieder der Anfang vom Ende für die Zuger.

 

Alptraum

 

Als EVZ-Fan spielt sich dieser Film Mal für Mal wieder ab im Kopf. Denn die Alptraum-Linie von Andrighetto, Malgin und Hollenstein sorgt für schlaflose Nächte beim EVZ. Nur zwei Minuten nach Andrighettos Ausgleich gehen die Zürcher in Führung. Malgin spielt Hollenstein an, der verzögert und schaut, wo der andere Denis steht. Mit einem Sahnepass findet er seinen Namensvetter und dieser muss nur noch einschieben. Wieder das Spiel gedreht, wieder Denis Malgin und wieder ein ZSC-Sieg. Der Treffer von Malgin hat übrigens eine Vorgeschichte. In der zweiten Drittelspause kommt er aus der Kabine raus und deutet in Schattenboxermanier zwei Aufwärtshacken an. Dazu sagt er: «Jetzt den Gegner mit zwei Schlägen auf den Boden bringen und das Spiel gewinnen.» Ein Mann, ein Wort! Mit diesem 2:1-Sieg in Zug sichern sich die ZSC Lions nun vier Matchpucks, um den «Chübel» am Ende vielleicht wirklich in den Himmel recken zu können.

 

(Marko Filipovic, Zug)

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