Die ZSC Lions stehen einem Sieg so nahe wie schon lange nicht mehr und doch reicht es am Ende nicht. Um 22:18 Uhr tritt Lugano Granlund zum 22. Penalty an diesem Abend an und versenkt diesen eiskalt. Dieser Treffer ist gleichbedeutend mit dem 3:2 für die Gäste und besiegelt damit die sechste Niederlage de suite der ZSC Lions. Auch wenn die Lions wenigstens einen Punkt ihrem Konto hinzufügen können, ist die Ausbeute anhand des Spielverlaufs definitiv zu wenig. Die Löwen verlassen das Feld erneut mit hängenden Köpfen und vielen Fragen auf dem Weg in die Kabine.
Rückstand und Reaktion
Es sind gerade Mal sechs Minute gespielt, da fassen sich die Fans in der Swiss Life Arena an den Kopf. «Warum nur?», denken sich wohl die meisten. Denn die Equipe von Marc Crawford agiert in Überzahl und wird von Lugano überrumpelt in Persona Daniel Carr. Der Importstürmer sorgt mit seinem Shorthander nämlich für die frühe Führung der Gäste. Anschliessend ist es gleich doppelt bitter, denn den Zürchern gelingt in doppelter Überzahl erneut kein Treffer – wie bereits am Vorabend in Lugano. Zum Glück wendet sich das Blatt zwischenzeitlich und der Zürcher Anhang hat doch noch etwas zu feiern. Denis Hollenstein wird von einem 1A-Pass von Geering bedient und lässt sich vor Schlegel nicht zwei Mal bitten: 1:1-Ausgleich in Minute 22. Es kommt sogar noch besser an diesem Samstagabend. Powerplay ZSC, Pass auf Bodenmann und zack zappelt die Scheibe im Netz. Es ist die 2:1-Führung noch vor Spielmitte und definitiv ein seltengesehenes Lebenszeichen der ZSC Lions in den vergangenen Tagen. Denn was die Löwen in den kommenden Minuten bieten ist überragend und zeigt, dass diese Mannschaft den Mut nicht verloren hat. Lugano schafft es nicht, zwischen der 27. und 29. Minute in doppelter Überzahl ein Tor zu erzielen. Hrubec hext wie wild und die Arena tobt wie selten zuvor. Still wird es erst wieder kurz vor der zweiten Pausensirene, als Granlund ein wenig gegen den Spielverlauf für seine Farben ausgleicht (37’).
Krimi pur
Die Back-to-Back Partie zwischen Zürich und Lugano wird je länger sie dauert, umso mehr ein Krimi. Drei Minuten vor dem regulären Ende verzieht Granlund die Scheibe übers Tor, obwohl Hrubec bereits geschlagen am Boden liegt. Doch dieser Granlund wird verpasstes wieder gut machen, die Zürcher Akteure hingegen nicht. Justin Sigrist zum Beispiel scheitert in der letzten Minute im Slot am starken Niklas Schlegel. Vielleicht war die Distanz beim Zuspiel zu klein, als dass Sigrist ihn noch kontrolliert im Netz hätte unterbringen können. Im Anschluss folgt aus Sicht der Lions eine miserable Overtime. Denn der Scheibenbesitz in diesen fünf Minuten hat wohl bei 90% für die Gäste gelegen. Trotzdem verstreicht diese Zeit unbeschadet und die beiden Teams müssen sich final im Penaltyschiessen um den Sieg streiten. Die Goalies machen beste Eigenwerbung während 22 Versuchen. Für die Stadtzürcher trifft einzig Alexandre Texier, dafür vorzüglich. Leider findet anschliessend Arcobello eine Antwort darauf und ganz zum Schluss der Schwede Markus Granlund.
(Marko Filipovic)