Am Vorabend konnten sich die Lions unter der Führung des bewährten Coaching Trios Crawford, Cookson und Schwarz gegen den EC Red Bull Salzburg durchsetzen. Nach einem fulminanten Start lagen die Zürcher nach 13 Minuten mit 3:0 vorne. Dieses Resultat konnten die Lions bis zur Schlusssirene verteidigen und sicherten sich so den Finaleinzug im Red Bulls Salute Invitation Tournament in Zell am See-Kaprun (AUT). Die Torschützen in der ersten Partie waren Andrighetto, Kukan und Malgin. Es war sogleich ein erstes Kräftemessen zwischen zweier Mannschaften, die sich im September in der Champions Hockey League wieder gegenüberstehen werden. Die Mannschaft aus Salzburg gastiert am 15. September in der Swiss Life Arena am vierten Spieltag der CHL Regular Season.
Der Final
Das Kommentatoren-Team von Servus TV versuchten sich vor der Partie als Tipp-Experten und waren sich sicher, dass die Växjö Lakers das Rennen in diesem Finale machen werden. Die Zürcher sind zum fünften Mal mit dabei an diesem hochkarätigen Vorbereitungsturnier und konnten 2006 (damals in Salzburg) den Turniersieg einfahren. Für die schwedischen Vertreter ist die diesjährige Teilnahme eine Premiere. Die Schweden sind es auch, die in den ersten fünf Minuten besser agieren und gut ins Spiel kommen. Die Zürcher brauchen gut zehn Zeigerumdrehungen, bis sie so richtig im Spiel sind und von da an wird es brandgefährlich. Die Paradelinie Andrighetto, Malgin und Balcers scheitern nach gutem Zusammenspiel am Quergebälk. Nur eine Minute später vergibt Willy Riedi nach einem vielversprechenden 2-zu-1-Angriff eine Topchance für den Zett. Trotz zusätzlichen zwei Überzahl-Minuten können die Zürcher nicht Reüssieren und der erste Abschnitt endet torlos. Jedoch geht es gleich fulminant im zweiten Abschnitt los. Kaum wiederangespielt, klingelt es bereits im Kasten der Växjö Lakers. Baechler ist gedankenschneller als Verteidiger Cooper und erzielt im Nachsetzen das 1:0 für die Lions. Kurz vor der Halbzeit fallen dann zwei wichtige Tore. Zuerst lässt Sven Andrighetto dem Lakers-Goalie nicht den Hauch einer Chance und schlägt den Hartgummi in den rechten oberen Winkel. Nur eine Aktion später erhöht Justin Sigrist auf 3:0. Zitat TV-Kommentator: «Marc Crawford notiert sich nun auf seinen Zettel: Check – Doppelschlag.» Und spätestens ab da weiss auch das Kommentatoren-Duo, dass ihr Tipp auf die Växjö Lakers eher schwierig werden könnte. Aber wie heisst es so schön: nichts ist unmöglich!
Bitteres Ende
So ganz kampflos wollen sich die Schweden aber nicht aus dem Red Bulls Salute verabschieden, im Gegenteil. Sie scheinen in der zweiten Pause die richtigen Worte gefunden zu haben. In der 42. Minute geben sie ein erstes Lebenszeichen von sich und verkürzen auf 1:3. Es ist gleichzeitig der erste Gegentreffer für die ZSC Lions in Zell am See-Kaprun und leider schwer erklärbar der Anfang einer unfassbaren Aufholjagd der Schweden. Kaum geht die Partie weiter, kopieren die Lakers spiegelverkehrt ihren vorherigen Angriff und treffen noch in der gleichen Minute zum 2:3. Spätestens ab diesem Treffer hat sich der Weg in die Arena für die Zuschauerinnen und Zuschauer definitiv gelohnt. 13 Sekunden vor dem Ende gelingt Växjö ohne Torhüter, dafür mit einem Feldspieler mehr, der Ausgleich zum 3:3. Verdient nach einer tollen Moral und viel Effort in den Schlussminuten. Und so kommt es, wie es kommen muss: die Zürcher kassieren in der Overtime den vierten Gegentreffer und müssen die Trophäe nach dieser 3:4-Niederlage nach Schweden wandern lassen.
(Marko Filipovic)
