Die Finalserie gegen Bomo Thun war viel ausgeglichener als es das klare Resultat im Cup-Halbfinal (6:1) vermuten liess. In der Qualifikation trennten beide Teams in der Tabelle nur drei Punkte. Die Favoriten- und Aussenseiterrolle waren somit wohl weniger eindeutig als von gewissen Protagonisten herbeigeschrieben. Die Löwinnen fanden lange Zeit den Einstieg in die Serie nicht, doch konnten sie im Schlussspurt ab Mitte des dritten Spiel sich steigern. Obwohl im Durchschnitt um einiges jünger als ihre Kontrahentinnen aus Thun, schienen die Zürcherinnen in der Schlussphase mehr Breite und Erfahrung für die «grossen Spiele» zu haben als die Gäste. Diese standen in ihrer 17. Saison in der höchsten Frauenliga erstmalig in einem Playoff-Final.
Trotz knappem Scheitern: Ein grosses Kompliment an Bomo Thun, welches eine unglaubliche Saison gespielt hat und mit etwas mehr Glück den Titel hätte gewinnen können. Wir denken in diesem Moment auch an Sandra Frey-Dombrowski. Ihr hätten wir einen (letzten) Bomo-Erfolg besonders gegönnt. Die ehemalige Spitzenschiedsrichterin gründete 1984 mit 16 Jahren Bomo Interlaken, welches später mit dem DHC Thun fusionierte. Bomo ist somit nur unwesentlich jünger als die ZSC-Frauen, die in diesem Jahr das 40-Jahre-Jubiläum feierten.
Bei den Löwinnen überwiegt natürlich die Freude über das Erreichte. Ganz speziell war die Saison für Katie Cipra, Skylar Fontaine, Sandra Heim, Kristina Kontny, Jana Peter und Dominique Scheurer, die erstmalig Schweizermeister wurden oder überhaupt einen landesweiten Titel gewonnen haben.
Gewaltig auch das Zuschaueraufkommen! Mit vielen Werbeaktionen der ZSC Lions gelang es insgesamt 2359 Zuschauer für die fünf Heimspiele in Zürich zu begeistern. Ein tolles Zeichen für das Fraueneishockey. #deZischmeh