Frauen: «Meisterschuss» von der blauen Linie
Die ZSC Frauen gewinnen mit 4:3 gegen Lugano und sind nach drei Siegen die neuen Schweizermeisterinnen.
Es war ein würdiges letztes Finalspiel. Die Ladies Lugano forderten die Löwinnen bis zum Schluss. Bei einem reduzierten Kader nutzen sie ihre wenigen Möglichkeiten im ersten Drittel optimal aus und gingen bis zur 14. Minute mit 2:0 in Führung. Sollte an diesem Tag noch keine Meisterfeier stattfinden? Sinja Leemann gab mit zwei Toren innert 63 Sekunden die passende Antwort.
Nun dominierten die Zürcherinnen mit schnellen Spielzügen das Geschehen. Entgegen dem Spielverlauf waren es aber erneut die Gäste aus dem Tessin, die in der 26. Minute jubelten und durch einen Abpraller im Slot erneut in Führung gingen. Die Zürcherinnen hatten gute Möglichkeiten, doch der wichtige Ausgleich gelang erst in der 40. Minute durch Captain Lisa Rüedi, welche aus engem Winkel und über die Schulter der grossen Türhüterin ins Netz traf.
Im letzten Drittel konnten die Löwinnen das Tempo weiterhin hochhalten und Lugano hielt mit ihrem knappen Kader dagegen. Die Partie blieb weiterhin spannend und fair. Die Entscheidung fiel in der 48. Minute durch Alessia Bächler. Von den «Youth Olympics» aus Finnland angereist, fand ihr «Meisterschuss» von der blauen Linie den direkten Weg ins Tor!
Die Ladies Lugano konnten nicht mehr reagieren und so sind die ZSC Lions Frauen nach 2018 erstmalig wieder Meister. Zweimal musste den Tessinerinnen den Vortritt gelassen werden und 2020 stoppte der Verband mitten in der Finalserie gegen Neuenburg die Löwinnen. Dass der 7. ZSC Meistertitel (ferner 3x GC Eishockey Frauen 1981-83) in diesem Jahr an die Limmat zurückgebracht wurde, basiert auf einem breit aufgestellten und ausgeglichenen Löwinnen Kader sowie der unermüdlichen Arbeit aller Staff-Mitglieder. Wir danken allen, für ihren Beitrag zu diesem Erfolg !
Gerne teilen wir hier noch die Gedanken von Marco Keller (Tagesanzeiger):
Überragende Spielerin der Serie war nicht etwa Luganos Amerikanerin Sidney Morin, die klar beste Skorerin der Regular Season. Vielmehr war es Sinja Leemann, die den Partien ihren Stempel aufdrückte und mit sieben Punkten zusammen mit Team- und Linienkollegin Dominique Rüegg am Effizientesten war. Die noch nicht 20-jährige Leemann war in der Schlussphase ihrer ersten Saison bei den Frauen omnipräsent, und allein die fünf Tore, die sie in den letzten beiden Spielen schoss, waren aufgrund der technischen und läuferischen Klasse das bescheidene Eintrittsgeld wert !
