Ein Selbstläufer war der zweite ZSC-Sieg im dritten Aufeinandertreffen der laufenden Meisterschaft nicht, doch der Leader verdiente sich die drei Punkte mit einem klaren Chancenplus und einer höheren Effizienz als die Tessinerinnen. Diese schadeten sich mit zu vielen Strafen selbst. Zwei der vier Zürcher Treffer fielen im Powerplay, der erste durch Lisa Rüedi gar in doppelter Überzahl. Für den zweiten Powerplay-Treffer war Skylar Fontaine besorgt. Spielerin des Abends war allerdings Nationalspielerin Lisa Rüedi mit ihren drei Toren, eines schöner als das andere. Vor allem das 2:0 mit einem präzisen Schuss nach einem Alleingang über mehr als halbe Eisfeld dürfte der Stürmerin zusätzliches Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben mit dem Nationalteam (12.-16.12. SWE) geben. Für das 4:1 – ein Empty-Netter eine Minute vor Schluss – brauchte die 22jährige vier Sekunden: Bully-Gewinn im eigenen Drittel, Puckannahme, ein Blick nach vorne und ein Schuss, das war’s.
Die Ladies Lugano hatten der Kaltblütigkeit und der klar überlegenen Spielkultur der Zürcherinnen wenig entgegenzusetzen. Mit Kampfgeist allein schiesst man keine Tore und im Ensemble der Tessinerinnen finden sich zurzeit keine Skorerinnen mit dem Flair der beiden Topskorerinnen der letzten beiden Jahre: Morin und Karvinnen. Der Ehrentreffer von Laura Desboeufs, die nach acht Jahren Unterbruch wieder ein Nati-Aufgebot erhalten hat, fiel auf glückliche Weise nach einem Solo der 26jährigen Jurassierin.
Damit wird auch das letzte Spiel des Jahres 2022 am kommenden Samstag zu einem Spitzenspiel: Zu Gast im Heuried (17:00) werden die Thurgau Ladies sein, die auf dem dritten Tabellenplatz liegen und auf dem besten Weg zu einer Playoff-Teilnahme sind.