Am 16. November ging der deutsche NHL-Legionär Tim Stützle viral, als er ein sogenanntes «Baseball-Swing-Goal» erzielte. Drei Wochen später dürfen wir sagen, dass man für Tore der Marke «Extraklasse» nicht nach Übersee schauen muss, sondern gut und gerne eine Spiel der ZSC Lions besuchen darf. Zwar ist die heutige Partie gegen den Tabellenletzten aus der Ajoie kein Gaumenschmaus, doch für jubelnde Heimfans wird am Ende doch noch gesorgt.
«Aufwachen Guys»
Da reiben sich wohl einige Fans die Augen, als nach sechs Minuten Devos die Gäste aus der Pruntrut in Führung schiesst. Währenddessen sitzt Yannick Zehnder auf der Strafbank, was das Gegentor zumindest ein wenig erklärt. Beim Stand von 0:1 aus Sicht der Löwen geht es auch in die erste Pause. Uns erreichen Teletext-Fotos vom aktuellen Spielstand und fragende Emojis. Nun ja, so ist eben Sport. Die ZSC Lions sind über die gesamte Spielzeit die überlegene Mannschaft, führt jegliche Statistiken an, nur das Resultat stimmt nicht. Und so meint Marc Crawford in der ersten Pause zu seinen Jungs, sie sollen endlich aufwachen. Siege gibt es nicht vom schönen Schlittschuhlaufen, sondern durch harte Arbeit. «Wake up Guys, come on!»
Schweres Stück Arbeit
Gleich auf Anhieb vermag die Mannschaft nicht den Forderungen des Trainers nachzukommen. Es dauert bis zur Halbzeit, als Rudolfs Balcers sich von seinen Kollegen herzen lässt. Nach genialem Querpass von Sven Andrighetto vollendet er den schönen Spielzug via Slapshot zum 1:1-Ausgleich. Wahrscheinlich wird die Pausenansprache nach dem zweiten Drittel nicht weniger milde gewesen sein, als die erste und einer dritten Standpauke entgehen die Hausherren 12 Sekunden vor dem Spielende. Yannick Webers Schuss von der blauen Linie wird geblockt, aber da steht Lammikko goldrichtig in der Mitte und stochert der Scheibe hinterher. Der Hartgummi springt rüber auf den linken Pfosten, wo Jesper Frödén zum Homerun ansetzt. Wumms, drin das Ding, 2:1 und der Dreier doch noch im Trockenen. Beim jubelnden Abklatschen mit der Spielerbank ruft der zuschauende Simon Hrubec ein "ich liebe dich" dem Torschützen hinterher. Ein hartes Stück Arbeit für die Zürcher endet mit ein wenig Glück doch noch mit dem siebten Sieg in Serie.
(Marko Filipovic)