Die ZSC Lions und Ajoie, das passt irgendwie nicht so ganz. Die Spiele zwischen den Stadtzürchern und dem Vertreter aus Jura bleiben eine Wundertüte. Vor fast vier Jahren haben die Jurassier den ZSC aus dem Cup gekegelt und seither kann der HC Ajoie ein beachtliches Head-to-Head mit den Lions vorweisen. Manchmal sind direkte Vergleiche eben doch eine Art Spiegelbild und ein Tabellenplatz nicht mehr als Makulatur.
Von gut zu ungenügend
Die Raiffeisen Arena in der Ajoie ist gut gefüllt und die Zuschauer bester Laune. Auch der Anhang der ZSC Lions erscheint zahlreich und peitscht seine Farben energisch an. Wo bekommst du denn in der National League mehr Fan-Stimmung mit über als in der Pruntrut, wo der Gästesektor und die Spielerbank nur durch ein Plexiglas getrennt werden. Alles scheint seine Richtigkeit zu haben, als Chris Baltisberger in der 16. Minute einnetzt und die Lions in Front bringt. Als bereits einige der Zürcher Fans an der Buvette stehen, fällt tatsächlich noch der Ausgleichstreffer für Ajoie. 4.8 Sekunden Restzeit zeigt der Würfel an, ein bitterer Gegentreffer. Na gut, denken sich wohl die Zürcher, die das Spiel über weite Strecken im Griff haben. Nanu, wird sich dann der ein oder andere Fan vor dem TV und im Stadion denken, als Frossard in der 25. Minuten die Hausherren in Front schiesst. Bei diesem 1:2-Rückstand bleibt es dann auch bis zur nächsten Drittelspause, in der Marc Crawford wohl richtige Worte gefunden hat.
Aufholjagd
Showtime gilt beim Zett am heutigen Abend erst im Schlussabschnitt. Für gute Stimmung im Gästesektor sorgen der Reihe nach Jesper Fröden, Yannick Weber und Derek Grant. Besonders der Treffer von Verteidiger Weber ist eine Augenweide. Es ist zugleich die Torpremiere in dieser Saison für die Nummer 6 im ZSC- Dress. Schlussendlich erhält dieses Spiel wohl das Fazit «Aufgabe erledigt». Mehr aber auch nicht. Doch die drei Punkte nehmen die Zürcher gerne mit nach Hause und die waren an diesem Freitagabend alles andere als geschenkt. Ajoie war bissig und bei den wenigen Chancen (17 zu 44 Torschüsse) immer brandgefährlich. Um am Sonntag gegen Genf zu bestehen, müssen die Lions die Fehler minimieren und vorne gradliniger spielen. Bonne Nuit, Züri.
(Marko Filipovic, Ajoie)