Die vaudoise aréna erweist sich als harter Brocken für die ZSC Lions. Während der Partie erinnert alles ein wenig an das vergangene Spiel am Donnerstag, welches die Zürcher mit 2:4 verloren haben. Auch die Heimfans überraschen ihr Team mit einer schönen Choreo und geben sofort Kund, wo sich das Zürcher Ensemble befindet: «Ici c’est Lausanne» rufen sie immer wieder und wollen somit ihr heimisches Territorium zementieren. Die Stimmung jedoch ist bei weitem nicht so elektrisierend wie beim ersten Heimspiel des LHC. Der Grund liegt vor allem beim ZSC, der keinen Sahnetag erwischt und den Lausanne HC kaum ärgern kann oder darf.
Ungenügend
Nach etwas mehr als 50 gespielten Minuten singen die Ränge «Allez Lausanne Allez». Nur Augenblicke zuvor trifft Jiri Sekac zum 4:1 für die Hausherren und das in Überzahl. Ein Kunststück, dass den ZSC Lions zu einem lukrativen Zeitpunkt nicht gelingen will. Beim Stand von 1:3 aus Sicht der Gäste dürfen die Herren von Marc Crawford in doppelter Überzahl agieren und bleiben leider aus Sicht der mitgereisten ZSC-Fans auch in dieser Situation ziemlich harmlos. Und als Cody Almond der Lions erneut ein Powerplay «schenkt», muss 13 Sekunden später Denis Hollenstein ebenfalls in die Kühlbox. Momentum erneut hergegeben. Am heutigen Abend fährt nur ein Löwe seine Krallen wirklich aus, und zwar der Rote. Den Auftakt auf der Torschützenliste hat an diesem Abend Glauser gemacht, gefolgt von Robin Kovacs der im jungen zweiten Drittel auf 2:0 erhöhen konnte. Die Lions finden nur kurz eine Antwort durch ein ansehnliches Tic-Tac-Toe-Tor zwischen Andrighetto, Malgin und Vollstrecker Balcers. Aber eben, Lausanne hat auf alles eine Antwort bereit und kann den kurzen Funken Hoffnung der Lions nach 128 Sekunden durch Tim Bozon wieder im Keim ersticken.
Zähler auf Null
Es soll den Lions auch im letzten Abschnitt nicht gelingen, eine wundersame Wende anzukurbeln. Zwar kann Denis Hollenstein zehn Minuten vor dem Ende mit dem zwischenzeitlichen 2:4 eine Art künstliche Spannung erzeugen, aber auch die verpufft. Als sie dann ohne Hrubec im Goal noch eine Schlussoffensive starten, macht Cody Almond den Deckel drauf und erzielt sehenswert den Schlussstand von 5:2 für seine Farben. Das Trainerteam wird nach diesem Abend über die Bücher gehen oder gar müssen. Auch wenn das Resultat brutal klingt, ein paar Feinjustierungen und es wäre auch an einem eher unguten Abend mehr drin gelegen. Am Donnerstag gilt es den Heimspiel-Trend fortzusetzen. Denn der nächste Sieger sichert sich automatisch einen Matchpuck um die Meisterschaft 2024.
(Marko Filipovic, Lausanne)