Die ZSC Lions erspielen sich ein schier endloses Pfeifkonzert in der BCF Arena. Nach hartumkämpften, aber torlosen zwei Spielabschnitten, fallen im letzten Abschnitt plötzlich doch noch die Tore. Doch besonders die mitgereisten ZSC-Fans müssen sich bis 12 Sekunden vor der Schlusssirene gedulden. Dann schlägt Denis Malgin eiskalt zu und lässt die Heimstätte des HC Fribourg-Gottéron in einen nicht alltäglichen Hexenkessel verwandeln. Er lässt so kurz vor dem Ende jeden wissen, dass der Abend noch lange nicht vorbei ist.
Einseitig
Der Videowürfel in der BCF Arena blendet immer Mal wieder einen Werbespot zur Strafbank ein. Ein Hilferuf, um bei den Schiedsrichtern etwas zu provozieren? Zumindest die Strafstatistik ist sehr einseitig. Die Lions kriegen acht Strafminuten, während die Hausherren von einem Foulpfiff verschont bleiben. Eine strikte Linie über die gesamte Spieldauer sieht anderst aus, aber was solls, die Tore fallen ohnehin nicht in Überzahl. Den Führungstreffer für Gottéron erzielt der gutaufgelegte Lucas Wallmark auf Zuspiel von Topscorer Sörensen. Beim Tor ist Hrubec machtlos und bereits geschlagen. Die Lions spielen ohnehin nach einem sehr ausgeglichenen ersten Abschnitt, ab dem zweiten Drittel immer besser und haben über weite Strecken mehr und vor allem die besseren Chancen. Dann wird’s unschön zwischen den beiden Spielerbänken. Es kommt zu einer Rangelei und der ein oder andere Spieler fängt sich noch eine Schramme ein. Die Arena wird lauter und lauter, die Fans singen bereits den drei Punkten entgegen und dann trifft dieser Wahnsinnskerl Denis Malgin. Ausgerechnet er, der zur Reizfigur für die Heimfans in diesem Spiel wird. Sein Tor ist also kein klassischer «Silencer» sondern Auslöser für das Pfeifkonzert, fliegende Becher und wütende Gottéron-Fans. Beim Torjubel zeigt er Stolz auf die Brust und signalisiert, die ZSC Lions sind noch am Leben. 1:1-Ausgleich nur 12 Sekunden vor dem Ende und somit die Fahrkarte in die Overtime.
Showdown
Während der fünfminütigen Overtime geht es zu und her wie im Wilden Westen. Chance hier, Chance da. Beide Team möchten den Sieg und das hin und her erinnert fast ein wenig an ein Tennismatch. Aber die Goalies sind in Bestform unterwegs und lassen keinen weiteren Treffer zu. So, muss ein Showdown her in Form von Penaltyschiessen. Begleitet von der berühmten Melodie “Spiel mir das Lied vom Tod” treten die Protagonisten reihenweise an. Für die Lions trifft nur Andrighetto und bei den Hausherren Sörensen doppelt. Der Extrapunkt bleibt in Fribourg und der Zett muss sich mit einem Punkt vergnügen. Für die Zuschauerinnen und Zuschauer war die ganze Partie sicherlich das Eintrittsgeld wert.
(Marko Filipovic, Fribourg)