Du spielst seit neun Jahren in der ZSC/GCK-Organisation. Du hast soeben deinen vierten Meistertitel errungen (1x GCK, 3x ZSC). Wird es eine 10. Saison im Zürcher Dress geben?
Ich bin stolz, über diese lange Zeit Mitglied der Lions-Organisation zu sein. Und ich bin dankbar, für all’ die Möglichkeiten, die sich mir eröffnet haben. Meine Liebe zum Eishockey ist immer noch da und ich freue mich, jeden Tag aufs Eis zu gehen. Das heisst: Ja, ich plane eine 10. Saison im ZSC-Dress.
Dein 36. Geburtstag steht bevor. Du bist die «Doyenne» des Teams. Nennen die Spielerinnen dich eigentlich «Mama»?
Es ist kein Geheimnis, dass ich mit Abstand die älteste Spielerin im Team bin. Meine Teamkolleginnen rufen mich deshalb «Granny» (Grossmutter). Aber ich nehme die Sache mit Humor. Ich versuche, ein Vorbild und eine Leaderin zu sein und den anderen, vor allem jüngeren Spielerinnen den einen oder andern Rat zu geben oder ihnen gut zuzureden. Je länger du spielst, desto mehr Erfahrung hast du und ich versuche einfach, diese Erfahrung zum Wohl des Teams einzusetzen.
Wenn man dich spielen sieht, hat man das Gefühl, da kurvt ein «Duracell-Hase» übers Eis – nie zu schade für ein gutes Forechecking und immer bereit, ein Tor zu schiessen. Wo nimmst du die Kraft und Ausdauer her?
Ich habe in meiner ganzen Karriere immer versucht, den nächsten Einsatz als Chance zu sehen und ich versuche, in jedem Shift mein Bestes zu geben. Wenn ich auf dem Eis bin, denke ich ans Team, will etwas Gutes fürs Team machen. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich einen Schuss blocke, forechecke oder ein Tor schiesse. Das gibt mir die Energie, die ich für den nächsten Einsatz brauche.
Was machst du beruflich? Hast du genügend Zeit für Trainings, Spiele und Erholung?
Ich bin Lehrerin einer 6. Klasse. Ich liebe diesen Job. Es gibt immer was zu tun: vorbereiten, planen, korrigieren. Manchmal sind die Tage lang, aber ich möchte es nicht anders haben. Ich bin glücklich, die beiden Dinge, die ich am meisten liebe, verbinden zu können – Beruf und Eishockey. Aber ich bin auch glücklich, wenn ich am Wochenende mal ausschlafen kann.
Wie gut ist eigentlich dein Deutsch und dein «Züritütsch»?
Ich würde es mal so sagen: Beides ist nicht so schlecht, aber auch nicht perfekt. Man sagt mir immer wieder, dass ich beide Sprachen zusammen vermische. Ich kann eine gute Diskussion führen und man versteht, was ich sagen will. Aber die Grammatik dürfte besser sein. Ich denke, meine Schüler würden diese Frage so beantworten.