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Im Portrait: Frauen-Trainerin Angela Frautschi

Im Portrait: Frauen-Trainerin Angela Frautschi

Angela Frautschi kennt das Frauen-Eishockey in und auswendig. Die ehemalige Schweizer Internationale hat sechs erfolgreiche Saisons in Zürich verbracht. Nun möchte die zuverlässige Bernerin mit den Lions auch als Headcoach den Meistertitel gewinnen.

Das neue Gesicht hinter der Bande bei den Lions Frauen heisst Angela Frautschi. Vor sieben Jahren entscheidet sich die ehemalige Spielerin der ZSC Lions, an der Bande zu assistieren. Es folgt ein Engagement im Schweizer Frauen-Nationalteam, ehe die GCK Lions um Hilfe rufen. Sie springt ein, um ihrem Alltag eine neue Facette beizufügen. «Ich dachte an eine Aushilfe, vielleicht ein bis zwei Trainings pro Woche, doch es kam anders.» Frautschi übernimmt bei GCK als Headcoach und bleibt dem Trainersein in der Organisation bis heute treu. Seit der Saison 2022/23 ist sie für höhere Aufgaben berufen und amtet als Cheftrainerin der ZSC Lions Frauen in der Women’s League. Eine Herausforderung, die ihr grosse Freude bereitet: «Zwar reden wir weiterhin von Eishockey, doch das Spiel ändert sich jetzt sehr. Im B-Team arbeitest du ‘einfacher’, nun fordere ich mehr von meinem Team und das Spiel ist auf einem höheren Level.» Sie fordert natürlich nicht nur von ihren Spielerinnen viel ab, sondern erhöht auch den Anspruch an sich selbst.

 

Erfahrung und Motivation im Gepäck

 

Angela Frautschi bringt die Winner-Mentalität gleich selbst mit. Was es braucht, um im Dress der Löwen zu gewinnen, ist ihr bestens bekannt: Als Spielerin wird sie in Zürich dreimal Schweizermeisterin und einmal Vizemeisterin. Die Lions Frauen konnten in der vergangen Spielzeit eine vierjährige Durststrecke stillen und den violetten Pokal zurück nach Zürich holen. Dieses Kunststück möchte «Angi» am liebsten mitverantworten und gibt deshalb das Saisonziel klar vor: Der Titel soll in Zürich bleiben! «Meine Vorgänger haben eine super Arbeit geleistet. Nun liegt es an uns, als Team schnellstmöglich zusammenzuwachsen. Es braucht Konstanz im Kader. Um als geschlossene Einheit unsere Farben zu verteidigen zu können, benötigen wir aufgrund der vielen Abgänge und Zugänge sicher noch etwas Zeit», weiss Frautschi. Doch sie bleibt zuversichtlich und glaubt an ihr Team, dass es diese Challenge schafft.

Auch schwierige Situation ansprechen

 

«Angi» sieht sich selbst als zuverlässige, ehrliche und ruhige Person. Die ruhige Ader schreibt sie als Bernerin ihrer Herkunft zu, was ihr im Alltag zugutekommt. Trotzdem steht bei der 35-Jährigen die Kommunikation hoch im Kurs: In der Funktion als Headcoach ist ihr das Kommunizieren mit den Spielerinnen enorm wichtig. «Auf und neben dem Eis müssen wir miteinander reden. Nicht nur die schönen Sachen müssen angesprochen werden, sondern auch schwierige Situationen. Je offener wir als Team miteinander umgehen, umso grösser wächst der Teamgeist», ist sie sich sicher. Neben dem Eishockey ist Frautschi sehr polysportiv unterwegs. Unihockey, Volleyball oder auch Racket-Sportarten sagen ihr zu. Leider bleibt die Woche durch nicht viel Zeit für andere Hobbys, da sie beruflich am Institut für Biomechanik an der ETH tätigt ist. An der Hochschule gehört das Unterstützen von Doktoranten ebenfalls zu ihren Aufgaben, das Coaching liegt ihr also im Blut. «Wissenschaft ist in der Regel langsam und braucht lange für Resultate. Auf dem Eis geht alles schneller, wenn auch die langfristigen Ziele ebenfalls ihre Zeit benötigen.» Die ehemalige Verteidigerin sieht das Eishockey als eine Wissenschaft für sich. Frautschi spricht aus eigener Erfahrung, dass man als Spielerin sich oft zu viel den Kopf zerbricht über die Geschehnisse auf dem Eis. «Bleibst du als Spielerin beim Einfachen, kommst du dem Erfolg schrittweise näher», resümiert sie.

Kontrolle dank Scheibenbesitz

 

Die Aufgabe vor dem Saisonstart im September war keine leichte für Angela Frautschi. Erst eine Woche vor dem Auftaktspiel hatte sie ihre gesamtes Team beisammen. Umso wichtiger: Die Trainerin verlangt von ihren Spielerinnen, dass sich keine versteckt. «Wir sind zu fünft auf dem Eis. Jede muss sich im Spiel involvieren und die Scheibe ist gleichzeitig das sechste Teammitglied auf dem Eis. Solange sie in unseren Reihen ist, kontrollieren wir das Spiel.» Frautschi hofft in der Saison 2022/23 auf viele alte, aber auch einige neue Gesichter auf den Zuschauerrängen. Sie spürt, dass das Fraueneishockey, hauptsächlich durch die grössere Präsenz des Nationalteams, an Popularität gewinnt. «Auch wir haben Spielerinnen in unseren Reihen, die unserer Marke guttun und zu Gesichtern werden können für unseren Sport. Als Teil der Lions-Organisation möchten wir Frauen zudem unseren Teil dazu beitragen, dass «de Z meh isch», sagt sie entschlossen.



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