Die Scheibe läuft knapp acht Minuten vor dem Spielende gut in den Reihen der ZSC Lions. Sie nageln sich in der gegnerischen Zone fest und suchen nach einer Lücke, um das erste Spiel im neuen Jahr zu gewinnen. Justin Azevedo kurvt vors Tor und klopft mit seinem Stock mehrmals auf das Eis. Die Geste ist klar: «Spiel zu mir, ich mach ihn rein!» Lehtonen an der Scheibe schaut auf, spielt einen scharfen Flachpass auf den fordernden Azevedo und einen kurzen Augenblick später zappelt die Scheibe im Netz. Ein perfekter Ablenker düpiert Schlussmann Simon Rytz und findet via Unterkante der Latte den Weg ins Tor. Es ist in einem torarmen Spiel die Entscheidung zu Gunsten der ZSC Lions, die an diesem Sonntagabend die Seeländer mit 2:1 auf heimischem Eis bezwingen können.
Viel Tempo
Die Partie ist, obwohl nur drei Tore fallen, dennoch eine attraktive Sache. Für die ZSC Lions ist es das erste Spiel nach dem Trainerwechsel an der Bande. Auf den scheidenden Rikard Grönborg folgt nun ein alter Bekannter: Marc Crawford. Der kanadische Coach fasst zusammen: «Wir wollten heute unbedingt mit viel Tempo spielen und das ist uns gelungen. Bei den Strafen dürften es gerne weniger sein, doch im grossen und ganzen bin ich zufrieden mit unserem ersten gemeinsamen Sieg.» Er lobt an diesem Abend auch die Energie der Jungen in Kader. «Mit Spielern wie Justin Sigrist oder Willy Riedi haben wir eine gute Basis für die Zukunft», ergänzt der Trainer.
Wilder Ritt
Nach vier Minuten gehen die Lions bereits in Führung – ein super Start ins neue Jahr! In Überzahl spielt Lehtonen den französischen Shooting-Star Alexandre Texier an, der aus dem Handgelenk zum ersten Freudentanz bittet. Danach müssen die Zürcher im Startdrittel noch zwei Mal in Unterzahl agieren, können aber beide Strafen unbeschadet überstehen. Die nächsten 20 Minuten gehen dann an die Gäste aus Biel. Für die Seeländer gleicht Damien Brunner zwischenzeitlich aus. Das Tor gelingt ebenfalls im Powerplay und ist für Ludovic Waeber nicht zu halten. Bei den Hausherren fällt auf, wie gradlinig sie den Weg aufs Tor suchen und finden. 40:28 Torschüsse lautet die Statistik nach Spielende, was für die Offensive wie auch die Defensive des ZSC spricht. Im letzten Drittel ist es dein ein wildes hin und her zwischen Torchancen, Überzahlspielen und starken Torhütern. Doch am Ende gilt für denn Zett: Dank Azevedo gibt es am Ende ein Happy End im noch jungen Jahr 2023.
(Marko Filipovic)