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International besetzte 4. Zurich Trophy – von Zürich über Memmingen bis nach Almaty

International besetzte 4. Zurich Trophy – von Zürich über Memmingen bis nach Almaty

Zwei Landesmeister, ergänzt durch drei weitere Teams: Das ist die Affiche der 4. Zurich Trophy, die am 16./17. September im Sportzentrum Heuried stattfindet. Dabei fordern Memmingen, Almaty, Bratislava und Budapest den letztjährigen Sieger ZSC Lions Frauen. Eintritt gratis!

Die Ausgabe 2023 ist das vierte Turnier im Rahmen der Zurich Trophy, die für sich in Anspruch nehmen kann, eines der wichtigsten Club-Turniere im internationalen Kalender zu sein. Eigentlich hätte es bereits die sechste Auflage sein sollen, doch 2019 und 2020 fiel das Vorsaisonturnier der Corona-Epidemie zum Opfer. Bisherige Sieger waren die Löwinnen  im Vorjahr, Mannheim 2021 sowie die inzwischen nach St. Pölten umgezogenen Vienna Sabres 2018. Für André Weber, den Organisator des Events, «ist es jedes Jahr wieder eine Freude, solch hochkarätige Teams im Heuried zu sehen.» Das Turnier soll den Namen der Stadt Zürich, verbunden mit dem Frauenhockey, ins weite Europa hinaustragen. Für das eigene Team sieht Weber eine «grosse sportliche Herausforderung im Vorfeld der Meisterschaft der PostFinance Women’s League» und auch alle Jahre wieder eine «Vorfreude auf einen hochstehenden Anlass mit ebenbürtigen und sehr guten Gegnern.»

 

Das wohl interessanteste Team unter den fünf Teilnehmern ist der kasachische Meister Aisulu Almaty. Nicht weil die Kasachinnen die grössten Erfolge aller Teams gefeiert hätten, sondern weil hinter dem Profiteam aus der kasachischen Grossstadt Almaty eine ganze Menge Ungewöhnliches steckt. Aisulu Almaty, mit acht nationalen Titeln (gleich viele wie die Lions Frauen) Rekordmeister in Kasachstan, spielt nicht nur in der heimischen Liga, sondern vor allem in der European Women’s Hockey League, der multinationalen EWHL. Drei Medaillen haben sie in den sieben Jahren in der EWHL gewonnen: zweimal Bronze (2016 und 2020) sowie einmal Silber (2022).

 

Kanadische Kasachinnen

 

Und obwohl sie im fernen Almaty, unweit der kirgisischen und chinesischen Grenze zuhause sind, verbringen sie rund einen Drittel des Eishockey-Winters in Europa, genauer gesagt in Österreich, wo sie in Judenburg in der Steiermark dreimal pro Saison jeweils rund einen Monat zu Gast sind. Die EWHL-Heimspiele tragen die Kasachinnen in der nur rund 10 km entfernten Aichfeldhalle in Zeltweg aus. Interessant ist auch das Kader: Neben den einheimischen Spielerinnen finden sich immer wieder auch eingebürgerte Kanadierinnen – wie etwa die in der Schweiz bestens bekannte Kendra Broad (Neuenburg) -, die ganz nebenbei auch das Rückgrat des Nationalteams bilden.

 

Meister Memmingen ohne Topskorerin

 

Mit den ECDC Memmingen Indians gibt sich der deutsche Meister 2022 die Ehre. Die 1989 gegründete Frauen-Abteilung spielt seit den frühen 2000er-Jahren in der Bundesliga, genauer gesagt steigt das Team von Headcoach Waldi Dietrich in seine 18. DEFL-Saison. Dreimal holten sich die Süddeutschen die Vizemeisterschaft, 2016 reichte es erstmals zuoberst aufs Treppchen. Mittlerweile ist Memmingen bei vier Meistertiteln angelangt und auch im deutschen Pokal kamen zwei Titel dazu. Das Meisterteam ist weitgehend zusammengeblieben, allerdings hat Topskorerin Theresa Knutson nach vier Jahren (1 Jahr Memmingen, 2 Jahre Mannheim, 1 Jahr Berlin) in Deutschland und dem Gewinn von zwei Meistertiteln, ein Engagement bei den Ambri-Piotta Girls in der PostFinance Women’s League vorgezogen. Sie wurde durch die ex-PHF-Stürmerin Hannah Bates (Connecticut Whales) und vor allem durch die deutsche Internationale Nicola Eisenschmid «ersetzt». Zweite Ausländerin im Team ist McKenna Wesloh von der St. Cloud University.

 

Andrea Kiss trainiert Budapest

 

Das mit Abstand «älteste» Team der diesjährigen Zurich Trophy ist der MAC Budapest, denn die Sportorganisation MAC wurde bereits im Jahre 1875 als Multisport-Verein gegründet. Die wohl interessanteste und in der Schweiz bestens bekannte Persönlichkeit des MAC-Teams steht an der Bande: Es ist die 26jährige Andrea Kiss, die von 2015 – 2017 für die Weinfelden Ladies spielte. Kiss steht ein breiter Kader zur Verfügung mit einer ganzen Reihe von eigenen «Juniors», ergänzt durch erfahrene Nationalspielerinnen und insgesamt fünf Ausländerinnen. 17mal gewann MAC Budapest die ungarische Meisterschaft, seit der Saison 2019/2020 spielen sie jedoch in der EWHL. Mit beachtlichem Erfolg, denn immerhin reichte es in diesen vier Jahren zu zwei Silbermedaillen, die letzte in der vergangenen Saison.

 

Die «Polizei» von Bratislava

 

Der «Športový Klub Polície Bratislava», der «Polizei-Hockey-Club» aus der slowakischen Hauptstadt Bratislava, ist das jüngste der teilnehmenden fünf Teams. SKP wurde erst 2014 gegründet und spielt seither ununterbrochen in der EWHL. Damals wurde auch damit begonnen, die Nationalspielerinnen im Club zu zentralisieren. In der eben abgelaufenen Div1-A-Weltmeisterschaft haben die Slowakinnen allerdings ungewohnt schlecht abgeschnitten und sind in die Div1-B abgestiegen. 9 der 22 Spielerinnen gehören dem SKP Bratislava an. Mit Viktoria Maskalova (aktuell bei Langenthal) und Nikoleta Rumanova (früher bei den Weinfelden Ladies) hat SKP immer wieder auch Spielerinnen an Schweizer Women’s League-Clubs verloren

 

Neue Gesichter beim Titelverteidiger

 

Der Titelverteidiger und amtierende Schweizer Meister braucht wohl kaum näher vorgestellt werden. Erstmals wird sich das neuformierte Team von Headcoach Angela Frautschi dem heimischen Publikum vorstellen und das just zum Meisterschaftsbeginn der anderen Women’s League-Teams. Die Zurich Trophy ist für die Löwinnen in diesem Sinne deshalb so die Generalprobe vor der grossen Erstaufführung vier Tage später gegen Bern (19.30 Uhr, Swiss Life Arena). Mit der besten Schweizer Stürmerin, Alina Müller, der aus der PHF verpflichteten finnischen Verteidigerin Anna Kilponen (Metropolitan Riveters), Nati-Verteidigerin Shannon Sigrist, der talentierten Schweiz-KanadierinVanessa Schaefer aus Vancouver sowie Zoe Mächler und Tereza Lahova (beide von Thurgau), Rückkehrerin Mara Frey (von Langenthal) und Jil Aschwanden (von GCK) sind einige neue, aber auch altbekannte Gesichter dabei.

 

Auch neben dem Eis läuft’s

 

Eine Ausstellung zur Geschichte der Löwinnen mit Cup & Meisterpokal 2023 sowie verschiedene Aktionen für Gross und Klein sorgen in den Pausen der Spiele für Unterhaltung. Jeweils am Samstag und Sonntag findet zudem eine Informationsveranstaltung zum Lions Girls- Programm statt.

 

Übersicht Programm und Spielplan

 

Foto: Das Teilnehmerfeld der Zurich Trophy 2022 inklusive Schiedsrichter und Funktionäre

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