Die bessere Mannschaft hat am heutigen Abend alle Drei Punkte eingetütet. Die Gastgeber aus der Calvinstadt waren heuten zu gut, um zu verlieren und die ZSC Lions zu wenig abgeklärt, um in Genf zu gewinnen. Doch nicht nur die Zeugen vor Ort sehen das, sondern auch die Statistikfans unter uns. 37 zu 27 Torschüsse für Genf, 27 zu 16 geblockte Schüsse gehen ebenfalls auf die Habenseite der Grenats. Zu guter Letzt gehen auch drei Tore auf das Konto des GSHC, während bei den Lions nur deren zwei auf dem Scoreboard stehen. Keine Punkte also für die Truppe von Rikard Grönborg, die ihre Siegesserie nicht fortsetzen konnte.
In Rücklage
Nach den ersten beiden Zeigerumdrehungen sitzt Mann/Frau als ZSC Lions Fan ziemlich aufgeregt auf dem Sessel, denn die Zürcher legen wie die Feuerwehr los und geben den Takt an. Doch die Euphorie hält nicht lange, weil Sven Andrighetto in die Kühlbox muss nach fünf Minuten. Genf spielt sich in diesem Powerplay in einen Rausch und vollendet einen Bilderbuch-Spielzug mit der 1:0-Führung. Torschütze ist Vatanen, der die Fans der Grenats damit von den Sitzen reisst. Das Resultat an sich tut dem Spiel nicht weh, denn es geht munter weiter auf beiden Seiten. Nur wenige Minuten später kommt Bodenmann nach herrlicher Kopfballvorlage von Hollenstein – sie lesen richtig, Kopfball – zu einer Riesenchance. Leider bleibt ihm der Torjubel aber verwehrt, doch nur für einen kurzen Moment. «Bodi» bleibt in der 14. Minute cooler als cool vor Robert Mayer und gleicht zu diesem Zeitpunkt völlig verdient zum 1:1 aus.
Ausser Spesen nichts gewesen
Auch der Mittelabschnitt ist heiss umkämpft und wirkt ausgeglichen. Wenn auch die Statistik immer mehr zu Gunsten der Servetienne ausfällt, bleibt das Wesentliche auch in der Folge gleich: die Punkteaufteilung. Die Stimmung ist herrlich im Stadion, doch Marc-Antoine Pouliot denkt sich wohl da geht noch mehr. Er findet sich in der 32. Minute besser zurecht vor dem Lions-Kasten als der Zürcher Verteidiger und bringt seine Farben erneut in Führung. Jedoch verstummt die gute Atmosphäre diesmal schneller. Juho Lammikko gleicht nach herrlichem Zusammenspiel mit Simon Bodenmann zum 2:2 aus – nur zwei Minuten nach dem Gegentreffer. Die Lions kommen kurz vor dem zweiten Pausentee dann durch Kyen Sopa noch zu einer Topchance, müssen sich aber mit dem Remis zur Drittelspause vergnügen. In der Folge ist es für die Lions-Fans kein Zuckerschlecken mehr. Es schleichen sich Unmengen an Fehlern ein beim Spielaufbau und der Löwe wird zahmer, je länger die Partie dauert. Daran nicht ganz unschuldig ist sicherlich Daniel Winnik. Denn kaum auf dem Eis im dritten Abschnitt, hat der Sturmhüne bereits getroffen (41’). Es erweist sich nach der regulären Spielzeit als das «Game-Winnik-Goal» und beschert den Genfern den Sieg. Den Lions ist es somit ebenfalls nicht gelungen, den aktuellen Leader zu stürzen.
(Marko Filipovic, Genf)