Die Sportart Eishockey bringt so einige wundervolle Sache mit sich. Egal ob saubere Checks, Glanzparade des Goalies oder auch Mal eine Rauferei. Besonders schön sind natürlich Tore, Tore und nochmals Tore. Das reisst die Fans von den Sitzen und lässt kleine sowie grosse Herzen höher schlagen. Etwas, dass wohl jeder Fan im Stadion liebt, sind Tore inklusive
«Ping» Geräusch. Wenn die Scheibe noch irgendwo ans Aluminium an der Innenseite klatscht und sogar die Leute am Pommes-Stand einen erzielten Treffer hören, bevor noch das Gejohle auf den Rängen beginnt. Von dieser Sorte gibt es heute zwei in der Swiss Life Arena. Einen beschert und Yannick Zehnder und den anderen Mikko Lehtonen. Letzterer sichert uns mit seinem Goal den Extrapunkt in der Verlängerung.
Knappe Geschichten
Könnte man wählen, würde das Lion Kids-Spiel wohl nicht gegen die SCL Tigers stattfinden. Denn bei dieser Paarung trifft die beste auf die zweitbeste Abwehr der Liga. Wer Spektakel und viele Tore erwartet, wurde in dieser Saison des öfteren enttäuscht. Die bisherigen Endresultate lauteten nämlich 1:0, 1:0 und 2:1 für die ZSC Lions. Dem Trainergespann und den Spielern wird das so ziemlich egal sein, denn was zählt sind drei Punkte. Heute fallen verhältnismässig viel Tore für dieses Raubkatzen-Duell, nämlich ganze fünf - dafür keine drei Zähler aus Sicht der Stadtzürcher. Nach 60 Minuten heisst es Unentschieden und erst in der Overtime wird der Zusatzpunkt verteilt. Langnau hilft der eine Punkte wohl mehr in der aktuellen Tabellenlage, als die zwei den ZSC Lions (behaupten wird das SCL-Fanlager sicherlich das Gegenteil). Der mögliche Quali-Sieg rückt nach diesem Zwei-Punkte-Wochenende für den amtierenden Meister und CHL-Champion doch ziemlich in die Ferne. Rechnerisch zwar noch möglich, aber nur mit viel Fantasie. Der LHC hat zwei Runden vor Schluss sieben Zähler Vorsprung auf die Lions. Der Zett hat zwar noch eine Partie mehr zu spielen, aber eben, der Quali-Sieg ist wohl futsch. Für Langnau kommt es wie in der Vorsaison zur «Woche der Wahrheit». Vier Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Play-In-Platz sind komfortabel und sollten sie sich nicht mehr nehmen lassen.
Zum Spielverlauf
Das Spiel ist nur im ersten Drittel richtig ausgeglichen. Zumal Julian Schmutz nach gut zehn Minuten für eine kalte ZSC-Dusche sorgt. Die Antwort lässt nur drei Minuten warten und trägt den Namen Juho Lammikko. Spätestens ab dem Mittelabschnitt spricht statistisch alles ausser das Scoreboard für die Zürcher. Damit es auch auf der Anzeigetafel stimmt, sorgt Yannick Zehnder. Der Stürmer läuft alleine in die gegnerische Zone, zieht aus dem Handgelenk ab und «Ping» ist die Scheibe drin (Minute 37). Da klingelt es förmlich im Kasten von Luca Boltshauser. Der Charlin-Vertreter macht ansonsten einen tadellosen Job für die SCL Tigers. Am Ende des Tages hält der 37 von möglichen 40 Schüssen. Apropos kalte Dusche: nur 14 Sekunden alt ist das dritte Drittel, als Julian Schmutz seinen zweiten Treffer an diesem Nachmittag markiert. Anschliessend werden die Zürcher anrennen und alles nach vorne werfen, treffen sogar zwei Mal die Torumrandung, aber nicht mehr das Tor. So muss es in die Overtime gehen, wo Mikko Lehtonen zum grossen Helden avanciert. In der 62. Minute zieht er das Ding in den Kasten rein. Wieder macht es «Ping» und anschliessend ertönt der Sechseläutenmarsch zur Feier des Tages. Zwei Punkte gehen an die Limmatstädter, einer an die Emmentaler.
(Marko Filipovic)