European Hockey is back! Der Ernst des Lebens auf dem Eis ist zurück. Mit dem ersten Gruppenspiel der Champions Hockey League gegen Fehérvár AV19 beginnt für die ZSC Lions die Pflichtspielsaison 2022/23. Am morgen ist das Wetter eher trist, die Spieler werden von leichtem Nieselregen in die Gábor Ocskay Jr. Arena begleitet. Nach dem gewohnten Pre-Game Skate und einer letzten Videoanalyse geht es zurück ins Teamhotel, um sich zu stärken und die Batterien für den ersten Ernstkampf zu laden. Je länger der Tag dauert, umso schöner wird das Wetter – ganz zur Freude der Fans. Denn die kommen bestens gelaunt zur Heimstätte der ungarischen Vertreter und strahlen mit der Sonne um die Wette. Es ist ein herrlicher Tag, um sich europäisches Spitzenhockey zu gönnen. Denken auch die mitgereisten Zürcher Fans, die sich diesen Leckerbissen in Osteuropa nicht entgehen lassen wollen. Bühne frei für die CHL 2022/23!
Spezielles Ambiente
Die Gábor Ocskay Jr. Arena ist aussergewöhnlich. Von aussen sieht sie aus wie eine Industriehalle und wird ihr auch von Innen ein bisschen gerecht. Denn dort geht die Post ab und die gut 2500 Zuschauer sorgen für ordentlich Betrieb in der Arena und für ausserordentlich gute Stimmung. Jedoch ist der Zett nach Ungarn gereist, um eine AV19-Party zu verhindern und spielt im ersten Drittel den Partycrasher par excellence. Nach 39 Sekunden sorgt Yannick Weber für den ersten kleinen Stimmungsdämpfer. Es folgen noch bis zur 13. Minute zwei Tore durch Andrighetto und Bodenmann. Besonders der Zürcher «Zehner» verzückt die mitgereisten ZSC-Fans mit einem traumhaften Solo und das in Unterzahl. Doch im Eishockey bedeutet ein 3:0 noch lange nichts… Fehérvár erzielt sein erstes CHL-Tor in der Vereinsgeschichte nach einer Viertelstunde und verkürzt auf 1:3 aus ungarischer Sicht - die Hütte bebt! Nach der Drittelspause geht es vor allem für die Einheimischen munter weiter. Die Gastgeber drücken dem Mitteldrittel ihren Stempel auf und haben haufenweise gute Chancen, um nachzudoppeln. Dank einem genialen Spielzug in Überzahl können die Lions wieder auf drei Tore davonziehen. Bodenmann erzielt im oberen Winkel sein zweites Tor an diesem Abend und bringt die Lions mit 4:1 in Führung.
«Offensiv top, hinten naja…»
Natürlich dürfen auch im letzten Spielabschnitt die Tore nicht fehlen. Denis Hollenstein düpiert den Gästegoalie durch die Beine und lässt ihm im Privatduell keine Chance. Den Zürchern gelingen erneut zwei weitere Tore, ehe in Fehérvár Schluss ist. Mikko Lehtonen erzielt seine Pflichtspiel-Premiere und Denis Hollenstein schnürt am Ende ebenfalls noch ein Doppelpack. 7:1 lautet das Endresultat, wobei der Sieg mehr als in Ordnung geht. Trotzdem findet Sportchef Leuenberger nicht nur lobende Worte: «Wir waren offensiv top, hinten naja… Simon Hrubec hat uns im Mittelabschnitt im Spiel gehalten, und zwar wortwörtlich. Dass wir diese Partie schlussendlich ungefährdet über die Bühne bringen konnten, lag schlichtweg an der besseren Qualitäten in unseren Reihen.» Die nächste Partie steigt bereits am Samstag in Katowice, Polen.
(Marko Filipovic, Székesfehérvár, Ungarn)
