Die Löwinnen und die Girls aus der Leventina boten den Zuschauern eine echte Spitzenpartie: Schnelle Kombinationen, variantenreiches Spiel, sehenswerte Konter (denen allerdings die Krönung fehlte) und konzentrierte Defensivarbeit. In allen Belangen waren die ZSC Lions ihrem Gegner um Haaresbreite überlegen, sie dominierten das Spiel und schnürten die Tessinerinnen phasenweise regelrecht ein. Doch die ohne Nicole Bullo angetretenen HCAP Girls wehrten sich nach Kräften, konnten die 2:0-Führung der Zürcherinnen nach dem ersten Drittel allerdings nicht verhindern.
Erstmals in dieser Saison gelang es Ambri in der Folge nicht, das Spiel auszugleichen oder gar zu drehen. Im Gegenteil: Die Zürcherinnen erhöhten auf 3:0, ehe die Tessinerinnen ihren ersten Treffer erzielen konnten. Ambri blieb zwar dran, doch wirkte nie so überzeugend und zielstrebig wie in den letzten Spielen. Das lag vor allem an den Zürcherinnen, die ihre Gegnerinnen hartnäckig auf Distanz hielten und sich nicht scheuten, in den Zweikampf zu gehen. Alina Müllers 4:1 – es war bereits ihr zehntes Tor im dritten Spiel – konterten die Tessinerinnen zwar mit dem 4:2, doch zu mehr reichte es nicht, denn die ZSC Lions verteidigten den Vorsprung geschickt und setzten mit dem Empty Netter von Doppeltorschützin Sinja Leemann den Schlusspunkt in einem unterhaltsamen und durchaus hochstehenden Spitzenkampf.
Spielentscheidend war neben der mannschaftlichen Geschlossenheit der Zürcherinnen deren erste Linie mit Alina Marti, Alina Müller und Sinja Leemann. Sie waren ihrem Tessiner Pendent mit Theresa Knutson, Fanny Rask und Daria Tsymyrenko überlegen und schossen alle fünf Tore. Das Tessiner Ausländertrio seinerseits war für die beiden Ambri-Tore zuständig.