Wir erlauben uns den Spielbericht nochmals mit einer Hommage an den 10. Meistertitel zu beginnen. Die Huldigung für die magische Nacht vom 30. April nehmen die Fans aus dem Limmatblock nochmals selbst in die Hand. Mit einer grossartigen Choreo lassen sie den zehnten Titel der Klubgeschichte vor dem ersten Puckdrop nochmals hochleben. Auch das neue Intro auf dem Videowürfel erzählt nochmals die Geschichte aller Meistertitel die der ZSC gewonnen hat. Wir wollen jedoch nicht zu viel verraten und empfehlen daher: vorbeikommen, zurücklehnen und geniessen! Apropos geniessen: die Overtime am heutigen Spiel war ebenfalls Popcorn reif.
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Kaltstart für den amtierenden Meister nach nur 80 Sekunden! Ambris Landry spielt aber sowas von den Partycrasher und versenkt die Scheibe direkt zum 1:0 ein. Gefühlt mit der ersten Torannäherung. Überhaupt ist es nicht der einzige Rückstand, dem die ZSC Lions an diesem Abend nachrennen werden. Sie werden im Verlaufe des Abends noch 1:2 und 3:4 hinten liegen. Es ist ein wildes hin und her an diesem Freitagabend in der Zürcher Swiss Life Arena. Auf den ersten Rückstand kann der Zett dank Yannick Weber reagieren und ausgleichen – Assist durch Denis Malgin. Die Zürcher fallen in den ersten Minuten aber ein wenig mit Undiszipliniertheit auf. Malgin selbst, Lammikko und Rohrer müssen jeweils auf die Strafbank. Marc Crawford wird darüber sicherlich nicht erfreut gewesen sein. Noch weniger freut es ihn, als Dominik Zwerger nur zwei Minuten nach Wiederbeginn die Gäste erneut in Führung bringt. Doch diese mehr als unterhaltsame Partie hat noch zwei ganz besondere Showeinlagen für die Zürcher Fans parat. Einmal Bühne frei für den letztjährigen Rookie of the Season: Vinzenz Rohrer. Er trifft innert 137 Sekunden doppelt und bringt das Stadion mit seinen knapp 11'000 Zuschauern zum Beben. Zur Halbzeit steht es somit 3:2 für die ZSC Lions und mit ein wenig Disziplin sollte die Partie nun zu Gunsten der Zürcher verlaufen.
Kaltstart 2.0 und Zürcher Party
Noch bevor es zum zweiten obligaten Pausetee geht, muss das Coaching Trio erneut leer schlucken. Ambri dreht ebenfalls in fast zwei Zeigerumdrehungen die Partie wieder um und schickt den Zett mit 3:4 in die Kabine. De Luca und Heed sorgen für grenzenlosen Jubel im vollen Gästesektor. Nur machen die Gästefans die Rechnung an diesem Abend ohne Denis Malgin. 58:06 zeigt die Spieluhr an, als Denis Malgin von toller Vorarbeit profitiert und das Spiel zum 4:4 ausgleicht. Pure Erleichterung auf den Rängen der Zürcher! Zu diesem Zeitpunkt ist Hrubec bereits vom Eis und Crawford schickt dafür einen Feldspieler aufs Eis. Und als wäre das nicht Dusel genug, hat die Verlängerung ebenfalls noch eine Überraschung parat. Rudolfs Balcers trifft knapp drei Minuten in der Verlängerung zum vermeintlichen 5:4. Als Stadionspeaker Giovi bereits den Torschützen anstimmt, wird von Ambri ein Offside-Call ausgerufen. Doch in dieser Situation ist klar zu sehen, dass Dean Kukan nicht im Abseits steht. Trainer Cereda ist zu diesem Zeitpunkt bereits in den Katakomben, als die Schiedsrichter den Videoclip noch weiter in die Vergangenheit spulen und dort Rudolfs Balcers im Offside erwischen. Ob das so den Regeln entspricht… Nun ja, wenigstens Denis Malgin ist das völlig Wurscht. Dieser zieht 21 Sekunden nach Wiederbeginn allen davon und versenkt die Scheibe zum 5:4 in die Maschen. Ende gut, alles gut.
(Marko Filipovic)