Die Gottardo Arena brennt und der Underdog aus der Leventina hofft auf den nächsten Coup gegen den amtierenden Meister. Bereits in der letzten Begegnung konnte die Mannschaft von Luca Cereda den Zürchern ein Bein stellen. Und nun zeigt die Anzeigetafel nach 60 Minuten ein 2:2-Unentschieden an. Kaum fällt der Puck in der Overtime, ist sie über zwei Minuten lang in den Reihen der Biancoblu unterwegs. Und dann landet die Scheibe plötzlich bei Denis Malgin. Sekunden und ein Blinzeln später zappelt die Scheibe hinter Gilles Senn im Netz. Ein Geniestreich des ZSC-Künstlers bringt dem ZSC den Extrapunkt in einer packenden Partie in der Leventina.
Arbeitsmoral
In Ambri müssen die ZSC Lions ordentlich anpacken. Wie so oft sind nicht spielerische Qualitäten im Vordergrund, sondern Einsatzbereitschaft und Kompaktheit. Die Hausherren kommen gut in die Gänge und bringen den Zett immer wieder in die Bredouille. Doch am heutigen Abend können die Lions sich auf einen starken Rückhalt im Kasten verlassen: Simon Hrubec. Der Tscheche ist blitzschnell unterwegs und lässt Ambri des Öfteren verzweifeln. Nach einer knappen halben Stunden ist er jedoch chancenlos beim Abschluss von Heed. Das 1:0 zeichnet sich zu diesem Zeitpunkt tatsächlich ein wenig ab. Ambri drückt vehement und die ZSC Lions kommen kaum aus der Biancoblu-Zange heraus. Gut für die Mannschaft von Marco Bayer, dass sie nur vier Minuten später auf den Rückstand reagieren kann und in einem eher schwachen Drittel den Schaden wettmachen kann. Rudolfs Balcers lenkt einen Malgin-Schuss gekonnt ab. Damit bestätigt er seinen guten Auftritt vom Mittwoch in Genf. Und doch muss der Coaching-Staff einen verschärften Ton in der zweiten Pausenansprache wählen. Zu viel zugelassen, zu wenig am Mann gewesen!
Lebenszeichen und Siegtor
Eher unglücklich startet die Mannschaft dann mit einem Boxplay in den letzten Abschnitt. Aber in den insgesamt drei Unterzahlspielen brillieren die Zürcher und lassen nichts zu. Fast zehn Minuten vor dem Schluss ist Vinzenz Rohrer zur Stelle für seine Kollegen. Als Solo-Torschütze bringt er die ZSC Lions mit 2:1 in Führung und legt vor für den gewünschten Dreier. Unglücklich nur, dass kaum gejubelt, die Stimmung auf der Bank nach nur 43 Sekunden wieder sinkt. Virtanen gleicht keine Minute später wieder aus und verwandelt die Arena in ein Tollhaus. Für die ganz grosse Party reicht es den Leventinern am Ende bekanntlich doch nicht. Malgin entscheidet sich Mal wieder dafür, den Partycrasher zu spielen und schiesst den Hartgummi unhaltbar via Handgelenkschuss ins linke obere Eck. 3:2 für Zürich! Am Samstagabend gastiert Lugano im Löwenkäfig. Die Bianconeri konnten die Premiere von Uwe Kruppe erfolgreich gestalten und kommen trotz Tabellensituation nun mit breiter Brust nach Zürich.
(Marko Filipovic, Ambri)