Es ist eine Schock-Nachricht, welche das Schweizer Eishockey kurz vor dem Saisonstart ereilt. Nach langer Leidenszeit hat Morgan Samuelsson seinen Kampf verloren, sein Herz hat in der Nacht auf Sonntag aufgehört zu schlagen. Samuelsson ist zuhause verstorben. Viel zu früh – der seit vielen Jahren in der Schweiz lebende Schwede ist lediglich 55 Jahre alt geworden.
Samuelsson ist im schwedischen Boden aufgewachsen und lancierte dort seine Hockeykarriere, später spielte er in seiner Heimat für Lulea, Södertälje und AIK Stockholm. 1996 wechselte er nach Deutschland, wo er zunächst bei den Kölner Haie und anschliessend bei Weisswasser unter Vertrag stand. 1999, mittlerweile 31-Jährig, wurde Samuelsson vom HC Thurgau verpflichtet. Durch starke Auftritte als HCD-Verstärkung am Spengler Cup spielte sich der Stürmer in den Fokus der Topklubs und wechselte zu Beginn des Jahres 2001 zu den ZSC Lions.
Dort wurde er zur Legende. In der Verlängerung des siebten Playoff-Finalspiels 2001, auswärts beim HC Lugano, gelang Samuelsson durch einen imposanten Weitschuss das Meistertor. Er habe schon in dem Moment, als er schoss, gewusst, dass dieser Puck reingehe, frohlockte der schon damals glänzend deutsch sprechende Nordländer hinterher. Mit seinen technischen Fähigkeiten riss Samuelsson die Zürcher Fans immer wieder von den Sitzen. So etwa auch in der folgenden Saison mit einem unfassbaren Traumtor, wieder gegen Lugano, als er um alle gegnerischen Feldspieler herumlief und schliesslich spektakulär in die Maschen traf. Für den Zett absolvierte Samuelsson insgesamt 39 Meisterschaftsspiele und sammelte dabei 42 Skorerpunkte (14 Tore, 28 Assists).
Immer wieder wurde Samuelsson aber auch von Verletzungen gestoppt, so dass er seine Karriere 2002 beendete. Danach schlug er eine Trainer-Karriere ein. Sierre (während insgesamt vier Jahren) und die SCRJ Lakers waren seine Stationen in der Schweiz. Ab 2012 war Samuelsson dann nicht mehr als Trainer tätig, sondern machte sich als pointierter Eishockey-Experte beim Teleclub (heute Blue Sport) einen Namen. Daneben war er auch noch als Schusscoach engagiert – in Davos, Zug und bei der Ochsner Academy. Nati-Crack Gregory Hofmann betonte in einem Interview, wie sehr er von den Trainings mit Samuelsson profitiert habe.
Mit Samuelssons Tod verliert diese Welt nicht nur einen Eishockey-Spieler im Legendenstatus, sondern auch einen fröhlichen und herzensguten Menschen, der für andere sein letztes Hemd hergab. Morgan Samuelsson war immer ein unterhaltsamer, aber auch tiefgründiger Gesprächspartner. Als es um seine Gesundheit in den letzten Jahren nicht mehr gut bestellt war, ertrug er dies tapfer und kämpfte. Bis sein Herz in der Nacht auf Sonntag nicht mehr wollte.
Samuelsson hinterlässt seine Tochter Frida (31), seinen Sohn William (25) und seine Lebenspartnerin Nicole Vandenbrouck (47). Aber auch viele Leute der Hockey-Familie, die traurig sind und diesen grossartigen Menschen vermissen werden.
Die ZSC Lions planen anlässlich eines Meisterschaftsheimspiels eine Schweigeminute für Morgan Samuelsson.
Die ganze Organisation der ZSC Lions drückt ihr herzliches Beileid aus und wünscht den Angehörigen viel Kraft!
In Erinnerung an Morgan Samuelsson