Die Lions stehen in den nächsten Monaten vor einer grossen Herausforderung. Die Kunsteisbahn Küsnacht wird vom 14. März bis circa mitte Dezember 2022 umgebaut werden (siehe unten). Deswegen müssen alle Teams, die dort trainieren, umquartiert werden. Das bringt die Organisation einmal mehr in Bedrängnis, aber nicht in Not. Eisplaner Paul Berri ist gefordert.
Oerlikon und Dolder
Normalerweise stellt sich Berri bei der Eisplanung vor der Saison die Fragen: Wann geht welche Kunsteisbahn auf? Wie viele Mannschaften werden gemeldet? Und wie viel Eis steht zur Verfügung? Mit diesen Angaben kann der 53-jährige Materialwart der ZSC Lions die Einteilung aller Teams vornehmen. Für die kommenden Monate ist aber alles anders. Mit dem Umbau der KEK fällt ein wichtiger Standort weg. Zahlreiche Teams der GCK Lions (Profis, Nachwuchs und Breitensport) müssen umziehen. «Geplant ist, dass diese Mannschaften nach Oerlikon in die KEBO und in den Dolder wechseln, und vor der Saison werden sie zudem in Bäretswil trainieren können», sagt Paul Berri. Doch was passiert mit den Teams der ZSC Lions, die zurzeit in Oerlikon trainieren? «Sobald die Swiss Life Arena eröffnet ist, dürfen jene Mannschaften in den neuen Tempel einziehen. Ausserdem steht uns mit dem Heuried eine weitere Eishalle in Zürich-Wiedikon zur Verfügung.»
Wenig Eis, viele Interessenten
Seit über zehn Jahren macht Paul Berri bereits die Eisplanung. Er weiss am besten, worauf es ankommt. Bei den ZSC Lions war er Trainer von verschiedenen Altersstufen im Nachwuchs. Zurzeit fungiert er als Materialchef bei der ersten Mannschaft. «Ich kenne alle Leute und ich weiss, bei wem ich alles nachfragen und auf was ich bei der Planung schauen muss. Viele verschiedene Interessensgruppen stossen hier aufeinander», erklärt er. «Das Eis ist nicht nur fürs Eishockey bestimmt. Die Eiskunstläufer brauchen ebenfalls Eiszeiten und die Öffentlichkeit hat ebenso ein Anrecht darauf. Wir versuchen immer, einen Kompromiss zu finden.»
Swiss Life Arena so wichtig
Viele Interessensgruppen möchten zur besten Zeit trainieren, deshalb ist das Eis in der Stadt Zürich und Umgebung zur «Primetime» (zwischen 17 und 21 Uhr) auch so rar. Die neu erbaute Swiss Life Arena mit ihren zwei Eisfeldern (Haupt- und Trainingshalle) soll helfen, die Eissituation etwas zu entspannen. «Sobald wir den genauen Öffnungstermin der neuen Arena haben, können wir weiterplanen», fiebert Berri gespannt dem Herbst entgegen. Trotz des neuen Stadions besteht aber weiterhin Eismangel. Die Trainings für die nächste Saison müssen deshalb teilweise etwas gestrafft werden. «Gewisse Stufen werden eine Zeit lang zusammen trainieren müssen. Nur so können wir diese Herausforderung stemmen.» Auch wenn sich die Eisplanung für dieses Jahr etwas komplizierter gestaltet, Paul Berri bleibt positiv, die optimale Lösung für alle zu finden. «Schlaflose Nächte habe ich bisher keine. Ich bin davon überzeugt, dass alles gut kommt.» Die 10-jährige Erfahrung hilft ihm dabei.