Die ZSC Lions erleben einen Abend zum Vergessen. Nach der Heimniederlage am Vorabend gegen Ajoie, sieht es am Samstagabend nur für ein Team rosig aus, nämlich für die Rosenstädter selbst. Völlig verdient ertönt nach der Schlusssirene «Sweet Caroline», dass die heimische Mannschaft auf dem Eis und ihre Fans auf den Rängen Arm in Arm vereint. Die Zürcher können dabei nur abwinken, denn das war heute einfach «nix».
Defensiver Start
Die ersten 20 Minuten sind verhalten für das Auge des Betrachters. Der SCRJ hat die besseren Chancen, doch auch die ZSC Lions spielen gut mit. Sportchef Sven Leuenberger resümiert den ersten Abschnitt: «Beide Teams stehen defensiv sehr gut zu diesem Zeitpunkt. Sofort werden alle Mann hinter die Scheibe beordert, was es erschwert, in die gegnerische Zone zu gelangen.» Das ändert sich dann aber schlagartig im Mittelabschnitt. Dort klimperts nämlich gleich vierfach im Kasten. Je zwei Tore für die Lakers und gleichviele für die Lions. Garrett Roe bringt die Zürcher mit einem herrlichen Treffer in Überzahl bezwingt er Nyffeler. Dann folgt eine Kuriose Szene nur wenig später. Cervenka und Trutmann müssen nach einem Rencontre auf die Strafbank. Just, als die Strafe abläuft, wird Kukan von Cervenka überrascht, der aus der Strafbank herausfliegt und sich die Scheibe schnappt. Eine Finte vor Waeber und drin ist die Scheibe zum 1:1. Die Zürcher nehmen eine Coaches Challenge und appellieren auf Offside. Doch die Bilder sind nicht eindeutig genug und das Tor zählt. Ach, da kommen einem die Worte von Brunner Anfang Woche wieder in den Sinn… Natürlich ist der SCRJ nun heiss und möchte das anschliessende Powerplay nutzen. Ein Mann, der uns sehr bekannt ist mit seinem wuchtigen Schuss, ist Maxim Noreau. Der Kanadier bringt seine Farbe mit 2:1 von der blauen Linie aus in Führung. Um dem Mittelabschnitt noch zusätzliche Würze zu verleihen, machen auch die Lions bei diesem Spektakel mit. Denis Hollenstein sorgt in Minute 31. Mit einem herrlichen Treffer für den 2:2-Ausgleich.
Ende Gelände
Noch in der ersten Minute des letzten Abschnitts garten die Herren von Crawford bereits wieder ins Hintertreffen. Andrew Rowe zeigt uns eine Vorstellung von «Toreschiessen leicht gemacht». Schroeder und Wick machen es ihrem Teamkollegen gleich und erhöhen auf 5:2 für Rappi, gut zehn Minuten vor dem Ende. Das ist zu viel des Guten und der definitive Genickbruch für die Zürcher. Sie verlieren damit die zweite Wochenendpartie hintereinander und müssen nochmals über die Bücher. Zeit dafür haben sie genug, denn das nächste Spiel ist erst am Freitag in einer Woche. Dann reisen die ZSC Lions nämlich nach Zug.
(Marko Filipovic, Rapperswil)