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Niederlage im Hinspiel

Niederlage im Hinspiel

Die ZSC Lions verlieren mit 4:5 in Skelleftea und sind zu Hause zum Siegen verdammt.

Im hohen Norden, nämlich in der schwedischen Stadt Skelleftea, haben die ZSC Lions das Achtelfinalhinspiel der Champions Hockey League ausgetragen. Der Gastgeber hat seine Gruppe souverän gewonnen und ist auch in der heimischen Liga ganz vorne mit von der Partie. Ein Gegner also, der definitiv kein Zuckerschlecken für die Zürcher darstellt. Den Weg aus der eisigen Kälten in die definitiv wärmere «Kraft Arena» finden rund 2700 Zuschauer,  die sportlich gesehen den Besuch sicherlich nicht bereut haben. Denn diese Partie ist eine Wundertüte und wird der rutschigen Unterlage gerecht: sie ist unberechenbar.

Special Teams only

 

Zur Halbzeit führen die ZSC Lions mit 3:2. Das Rezept für diesen Spielstand ist einfach: man braucht entweder einen Spieler mehr oder aus Zürcher Sicht am besten einen Spieler weniger auf dem Eis. Denn alle fünf Tore passieren im Powerplay beziehungsweise in Unterzahl. Die Torschützen für die unsere Löwen heissen zu diesem Zeitpunkt Reto Schäppi, Willy Riedi und Alexandre Texier. Ersterer sowie der französische Importstürmer treffen in Unterzahl (!!) für die Lions. Zwei «Shorties» in einer Partie, das kommt wahrlich nicht oft vor. Der Treffer von Riedi hingegen ist ein klassisches Powerplay-Goal, genau so wie die Tore von Skelleftea AIK. Doch auch die Gastgeber finden schnell eine Antwort auf den erneuten Rückstand und gleichen in der 33. Minute zum 3:3 aus. Wer denkt, dass nun auch normale Tore auf dem Programm stehen, der täuscht sich. Denn wie sonst, als in Überzahl, gehen die Lions erneut in Führung. Denis Hollenstein schliesst eine tolle Passstafette zum 4:3 ab (37’). Anders als im internationalen Geschäft der Fussballergemeinde scheint ein Abtasten in einem Eishockeyspiel keine Option zu sein. Ein Segen für Liebhaber des offensiven Schaulaufens, eher weniger schmackhaft für die Zuschauer, die eine gut geordnete Defensive schätzen… übrigens läuft während ich diesen Satz schreibe die 39. Minute und Reto Schäppi hat soeben in Unterzahl (nur) die Latte getroffen. Ein Shorthander-Triple wäre wohl zu viel des Guten und äussert rekordverdächtig gewesen.

 

Alles offen fürs Rückspiel

 

Nach der Schlusssirene ist das Resultat nicht mehr ganz so positiv, wie es während dem zweiten Pausentee war. Denn Skelleftea gelingt dank Lindholm und Lindström gut zehn Minuten vor dem Ende die Wende. Es bleiben die letzten Tore in dieser Partie und bescheren den Hausherren einen Sieg, während die Zürcher mit einem Rückstand fürs Rückspiel die Heimreise antreten müssen. Besonders in den letzten zehn Minuten wurde es ein bisschen gar ruppig im Spiel. Immer wieder kommt es zu unschönen Szenen, die für hitzige Gemüter sorgen. Ein bisschen werden die ZSC Lions auch den vergebenen Chancen in der Schlussphase nachtrauen müssen. Ein prickelndes Wiedersehen in Zürich ist also vorprogrammiert. Die Swiss Life Arena wird am kommende Dienstag Schauplatz des Rückspiels sein und seine europäische Taufe feiern dürfen. Die Schlussrechnung ist einfach: wer am Ende mehr Tore schiesst in diesen beiden Spielen, darf ins Viertelfinale einziehen. Doch ohne einen Sieg zu Hause wäre das Achtelfinale bereits wieder Endstation für die ZSC Lions.

 

(Marko Filipovic, Skelleftea, Schweden)

 

 

 

 

 

Fotos: Skelleftea AIK

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