Gänsehaut-Momente vor dem Spiel. Der Stadionspeaker bittet die ausverkaufte Swiss Life Arena sich zu erheben – zu Ehren von Reporterlegende Walter Scheibli. Der Nachruf berührt jeden Einzelnen an diesem Donnerstagabend. Während sie vorgetragen wird, erstrahlt eine denkwürdige Choreo aus dem Limmatblock: «Dini Stimm isch verstummt, doch dis ZÄTT ÄSS CEE tönt für immer.» Auf der Medientribüne brennt dazu eine Kerze für Walti. Natürlich auf Platz Nummer 5, wie einst im Hallenstadion. Und je stärker die Kerze brennt, umso mehr Kraft verleiht sie den Zürcher Akteuren auf dem Eis.
Es sollte nicht sein
Die ZSC Lions werden kurz nach 22 Uhr ihre erste Niederlage nach acht Siegen in Serie akzeptieren müssen. In oder Overtime, notabene mit einem Mann weniger auf dem Eis, sorgt Michaelis nach 90 Sekunden Verlängerung für die Entscheidung. Zuvor muss Denis Malgin auf die Strafbank, nachdem er in der Offensivzone einen Zuger von den Beinen häkelt. Auch diese Strafe ist nebst anderen ein wenig schmeichelhaft gepfiffen. Dabei ist es eben dieser Denis Malgin, der die Lions überhaupt in die Overtime befördert. Doch es ist schlussendlich diese eine Strafe zu viel an diesem Abend. Während beim EVZ zwei Spieler in die Kühlbox müssen, werden gegen den Zett nicht weniger als sieben Strafen ausgesprochen. Sechs davon bleiben unbestraft. Im Mitteldrittel übersteht die Mannschaft von Marc Crawford gar eine doppelte Unterzahl.
Die Tore
Jan Kovar hat nach 24 Spielen «erst» zwei Tore für den EVZ erzielt und ausgerechnet gegen die ZSC Lions verdoppelt er seine Ausbeute. Die 1:0-Führung erzielt er in Minute 14 und den zweiten Treffer des Abends steuert er exakt zur Halbzeit bei. Zu diesem Zeitpunkt ist die Führung zugegeben verdient. Den Lions fehlt ein wenig die Durchschlagskraft oder der letzte Spielwitz in der offensiven Zone. Doch 18 Sekunden vor der zweiten Pausensirene entfacht Andrighetto wieder Hoffnung. In Überzahl schiesst er die Scheibe flachs ins linke untere Eck zum 1:2. Und als der EVZ erneut am Drücker ist, profitiert Denis Malgin von einem Zuger Geschenk. Er trifft zum 2:2 und rettet damit seine Farben in die Overtime. Später müssen die Lions den dritten Zuger Treffer hinnehmen. Am Samstag gastiert Fribourg beim Christmas Game im Löwenkäfig.
(Marko Filipovic)