Seid ihr bereit? Auf die Plätze, fertig und los geht es in die neue Saison 2022/23 der National League. Kaum fällt der erste Puckdrop der Saison, erklingt auch schon das erste Goal Horn der noch sehr jungen Spielzeit. Hier scheint eine Mannschaft doch nocht nicht bereit zu gewesen zu sein. Es verstreichen, nein es verfliegen gerade Mal 41 Sekunden und die Scheibe zappelt bereits im Tor von Simon Hrubec. Lammer lässt sich von seinen Kollegen und SCRJ-Anhang feiern – Kaltstart hingegen für die Zürcher. Die Partie entwickelt sich noch im ersten Abschnitt zum Wildwest-Streifen. Die ersten zwanzig Minute bieten alles, was die Fans jeweils ins Stadion lockt. Es kommt zu unzähligen Rudelbildung, drei Strafen (wobei der Zett sogar zwischenzeitlich in doppelter Überzahl agieren kann), vier Zürcher Aluminiumtreffer und eine Wahnsinnsstimmung in der St. Galler Kantonalbank Arena. Alles Gründe, warum wir die Meisterschaft bereits wieder vermisst haben.
Einziger Lichtblick
Wie heisst es so schön, das Glück muss manchmal erzwungen werden. Gilt am heutigen Abend leider nicht für die Lions. Klar tun die vergebenen Chancen weh, die an der Torumrandung versandet sind, doch über die gesamten 60 Minuten waren die Hausherren aus Rapperswil schlichtweg die bessere Mannschaft. Bei der Equipe von Rikard Grönborg funktioniert praktisch gar nichts beim Season Opener. Kurz nach Beginn des zweiten Drittels kommt es zum wohl einzigen Höhepunkt für die mitgereisten ZSC-Fans. Nach nur 31 gespielten Sekunden steht Roe allein am zweiten Posten und wird mustergültig von Denis Hollenstein bedient. Für den Amerikaner leichte Beute und somit der Ausgleich in dieser rassigen Partie. In der Folge sorgt jedoch nur eine Mannschaft für Würze im Spiel, nämlich die SCRJ Lakers. Bei den Rosenstädtern klappt alles wie aus einem Guss.
Wenn alles schiefläuft
Sven Leuenberger fasst sich nach dem Spiel kurz: «Heute ist alles schiefgelaufen, was nur schief gehen kann. Egal wie man über das heutige Spiel berichtet, es werden wohl alle mit irgendwas Recht haben. Die Lakers haben verdient gewonnen.» Der Sportchef der ZSC Lions liegt leider nicht daneben und seine Worte beschreiben das heutige Spiel ziemlich gut. Beim zwischenzeitlichen 2:1 für die Lakers gibt es eine längere Videokonsultation der Schiedsrichter. Eigentlich scheint der Fall klar und ein Rapperswiler trifft in Messi-Manier via Schlittschuh, doch sie bleiben beim On-Ice-Entscheid: Tor für Roten. Wenig zu diskutieren gibt es bei Cervenkas 3:1 in der 39. Minute. Ein Kunstschütze, der eben Dinge tut, bei dem andere Staunen – der Treffer ist eine Augenweide. Obwohl die Lions im letzten Abschnitt phasenweise besser performen, sind sie von einer Wende weit entfernt. Lammer setzte zehn Minuten vor dem Ende bereits den Schlusspunkt und verwandelt auf Zuspiel vom Man of the Match Cervenka zum 4:1. Schluss, aus, vorbei. Das erste Spiel der Saison müssen sie nun abhacken, dabei aber die richtigen Schlüsse ziehen in der Mannschaft. Gut, dass ja noch mindestens 51 weitere Runden zur Wiedergutmachung bevorstehen.
(Marko Filipovic, Rapperswil)