12'000 Besucherinnen und Besucher in der Swiss Life Arena erheben sich vor der Partie für eine Legende der ZSC Lions. Unter tosendem Applaus und Sprechchören bedanken sich die Verantwortlichen der ZSC Lions und Fans bei ihrer ehemaligen Nummer 30 für eine unglaubliche Karriere. In 555 Pflichtspielen konnte Lukas Flüeler seine Klasse beweisen und die ein oder andere Parade des Zürcher Schlussmannes wird uns ewig in Erinnerung bleiben. Auf dem gigantischen Cube werden von «Flüeli» nochmals einige seiner besten Szenen gezeigt. Wer beim Replay seiner Parade in Lugano gegen Lapierre aus dem Jahre 2018 nicht ein wenig Gänsehaut bekommen hat, der lügt. Zum Abschluss der Zeremonie gesellt sich Flüeler unter das Arenadach zu Mathias Seger und Ari Sulander. «Danke Luki für all dini Parade und unvergessliche Moment im ZSC-Dress – ä wahri Legendä!»
Partycrasher aus dem Bündnerland
Simon Knak zeigt mit seinem Handschuh auf sein linkes Ohr, eine weltweit bekannte Geste nach einem Tor. Denn der HCD-Stürmer erzielt den Anschlusstreffer zum 2:3 und sorgt erstmals für Stille an diesem Abend. Zuvor war 58. Minuten lang Partystimmung in der Swiss Life Arena. Warum auch nicht, denn die ZSC Lions waren auf Siegkurs und lagen bereits nach 38. Minuten dank Bodenmann, Riedi und Lehtonen mit 3:0 in Führung. Die Stimmung kippt dann endgültig, als 15 Sekunden vor dem regulären Ende Rasmussen der Ausgleich gelingt. Augenblicke davor verpasst es Sven Andrighetto, das leerstehende Davoser Gehäuse mit einem Entscheidungstreffer zu füttern. Und so geht es ein bisschen gegen den Spielverlauf, aber aufgrund des starken Schlussdrittels der Davoser, tatsächlich in die Verlängerung.
Penaltyschiessen zum Abschluss
In der Overtime passiert viel, nur kein Tor. Wieder ist es Sven Andrighetto, der kurz vor dem Schluss der fünfminütigen Verlängerung den Siegtreffer auf dem Stock hat. Zuvor sind es aber vorallem Bündner, die den Sack zumachen könnten oder gar sollten – doch Simon Hrubec hat was dagegen. Sinnbildlich für den Abschied einer Torhüter-Legende kommt es am heutigen Abend auf die Schlussmänner drauf an. Denn «Hrubi» und Senn können sich nach der torlosen Overtime im Penaltyschiessen beweisen. Andrighetto, Hollenstein und Azevedo treffen und bescheren den ZSC Lions den Sieg. Kurios ist besonders das Tor von «Ghetto», der beim Schussversuch die Scheibe vergisst und im Nachhinein Gilles Senn doch noch vernascht. Apropos Goalies, Hrubec packt beim Penaltyschiessen eine Parade der Marke «Weltklasse» aus. Ende gut, alles gut. Die ZSC Lions gewinnen mit 4:3 im Nachsitzen gegen starke Davoser.
(Marko Filipovic)