Da wird einem als Zuschauer und bestimmt auch als HCD-Verteidiger schwindelig in den Schlussminuten. Die ZSC Lions werfen zum Ende alles nach vorne. Goalie Robin Zumbühl darf das Geschehen von der Bank aus betrachten, während ein weiterer Feldspieler die sechste Position für ihn einnimmt. Ähnlich wie bei einem Tennisspiel, wandern die Augen der Zuschauer hin und her. Lehtonen, Frödén, wieder Lehtonen und erneut Frödén. Dazwischen passen sie die Scheibe noch zu weiteren Kollegen und ballern, was das Zeug hält, den Hartgummi in Richtung HCD-Keeper Aeschlimann. Der Zett braucht dringen ein Tor, um das Spiel in die Verlängerung zu retten. Und dann ertönt die Schlusssirene und beendet den Arbeitstag der beiden Teams.
Kein Happy End
Es ist auch an diesem Sonntagabend ein eher verhaltenes erstes Drittel. Wie bereits am Vorabend in Rapperswil, fällt das Resumé über den ersten Abschnitt schlicht aus: ganz OK. So ist es dann der zweite Akt an diesem Sonnabend, der die Vorentscheidung bringen wird. Denn obwohl die Crawford-Löwen nach schönem Tor von Kukan mit 1:0 in Führung gehen, gehört der Mittelabschnitt den Davosern. Knak, Stransky und Dahlbeck erzielen für den HCD drei Tore, die sich später als zu grosse Hypothek herausstellen wird. Überhaupt plätschert auch zu diesem Zeitpunkt die Spiel phasenweise vor sich her, was die Effizienz der Gäste unterstreicht. Bei den Gegentoren ist Zumbühl machtlos. Zu wenig Sicht bleibt ihm übrig, zu gut sind die Screens der Steinböcke. So bleibt einzig der Treffer von Derek Grant aus der 44. Minuten, der für Freudensprünge bei den ZSC-Fans sorgt. Trotz zahlreicher Chancen in der Schlussphase, müssen sich die ZSC Lions gegen den HCD geschlagen geben.
Erholung ist angesagt
Die kommenden Tage dürfen die Zürcher ein wenig durchschnaufen. Das nächste Spiel ist erst am 13. Oktober in der Swiss Life Arena gegen die SCL Tigers. Klar schmerzt die heutige Niederlage und sie wäre auch vermeidbar gewesen. Aber die Gesamtsituation der Lions mit 24 Punkten aus 11 Spielen heben wir gerne hervor. Best Player Vinzenz Rohrer, der natürlich enttäuscht ist über die Niederlage, bleibt dennoch positiv: «Heute hat wenig gefehlt. Ein wenig Scheibenglück mehr und da wäre der ein oder andere Punkt drin gelegen gegen den HCD.»
(Marko Filipovic)