Sie können es doch noch: Powerplay spielen! Den ZSC Lions gelingt im neunten Saisonspiel und notabene 22. Powerplay das erste Tor in Überzahl. Lange hats gedauert und umso wichtiger wird der Treffe am Ende sein. Es ist das zwischenzeitliche 2:1 für den Zett und wird durch die Nummer 44 Mikko Lehtonen erzielt. Lorbeeren gibt es auch für Rudolfs Balcers und seinen perfekten Screen vor HCD-Schlussmann Sandro Aeschlimann. Der Jubel auf der Spielerbank bei diesem zweiten Treffer wirkt genau so erlösend wie die Schlusssirene zum Schluss.
Gut im Griff
Es dauert keine zwei Zeigerumdrehungen und die Heimfans bekunden ihren Unmut bereits gegen die ZSC Lions. Die Stimmung im Eisstadion Davos ist toll und die über 5500 Zuschauenden erleben eine packende und besonders intensive Partie - Geschenke werden heute nämlich definitiv nicht verteilt. Bereits nach vier Minuten gehen die Lions in Führung durch Rudolfs Balcers. Der Lette wird von Derek Grant bedient und vernascht Sandro Aeschlimann ein erstes Mal. Im Zürcher Kasten steht anders als noch am Vorabend Robin Zumbühl. Der ZSC-Schlussmann wird sich nach der Partie den Fragen von Jan Billeter und MySports stellen müssen, auch dank einer tadellosen Leistung und einigen Big Saves. Denn bei Adam Tambellinis Ausgleich in Minute 25 kann er nichts dafür. Doch das Tor tut der Partie gut und auch die Stadtzürcher entscheiden sich wieder einen Gang höher zu schalten. Was fehlt ist einzig der zweite Treffer aus Sicht von Marc Crawford, dem sein Team definitiv näher ist als der HCD.
Erlösung
Nach knapp über 40 torlosen Powerplay-Minuten erzielen die ZSC Lions ausgerechnet vier Sekunden vor Ende des zweiten Drittels ihr erstes Überzahlspiel-Tor. Der Jubel von Mikko Lehtonen in der 40. Minute ist fast schon zweideutig. Einerseits erlösend und anderer Seits auch ein wenig frustrierend, dass es so lange gedauert hat. Egal, Hauptsache die Lions führen mit 2:1. Auf den Geschmack des Torjubels ist Landsmann Santtu Kinnunen ebenfalls gekommen. Wie schon am Vorabend gegen Lausanne trifft der Verteidiger auch in Davos. Das Tor fällt eine knappe Viertelstunde vor dem Ende und scheint zu diesem Zeitpunkt wie eine Vorentscheidung. Aber Davos will nicht aufgeben und drückt nun vehement aufs Zürcher Tor. Zumbühl packt einige gute Paraden aus und muss sich dann trotzdem drei Minuten vor Ende ein zweites Mal bezwingen lassen. Der Frust auf der Bank nach dem Gegentreffer ist gross, wird es nun doch nochmals ein heisser Tanz in den Schlussminuten. Aber die Lions verteidigen sich erfolgreich bis zur Schlusssirene und krallen sich den nächsten Dreier. Mit dem 3:2-Erfolg in Davos bleibt der Zett an der Tabellenspitze und kann sich beruhigt auf die CHL-Partie am Dienstag gegen die Sheffield Steelers konzentrieren.
(Marko Filipovic, Davos)