Da schüttelt Rudolfs Balcers nur noch den Kopf. Nach drei Minuten in der Overtime muss er auf die Strafbank, was nicht nur er, sondern etwa 98% der Swiss Life Arena nicht verstehen. Fribourg darf also im Nachschlag mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren und das Spiel für sich entscheiden. Aber die ZSC Lions möchten dieses Spiel auf keinen Fall verlieren vor heimischem Publikum. Geering & Co. werfen sich in alle möglichen Schüsse. Hrubec streckt sich als gäbe es kein Morgen mehr und zu guter Letzt rettet auch noch der Pfosten. Die Lions ziehen den Kopf gerade noch so aus der Schlinge und schaffen es unbeschadet ins Penaltyschiessen.
Schnellstart
Wahrscheinlich sitzen noch nicht einmal alle Zuschauer auf ihren Plätzen, da ertönt bereits nach 22 Sekunden der Goalsong der Zürcher Lions. Lehtonen zieht ab und Jesper Frödén lenkt bilderbuchmässig an Reto Berra vorbei ins Netz. Doch die Freude währt nicht lange im Löwenkäfig. 114 Sekunden später sorgt Marchon im Gottéron-Dress für einen klassischen «Silencer». In der Folge ist die Partie sehr ausgeglichen, harzig und besonders im Mittelabschnitt rar an Torabschlüssen. Doch im letzten Abschnitt drehen besonders die Lions auf. Sigrist verpasst in Minute 45 haarscharf. Danach scheitern Chris Baltisberger und Jesper Frödén im einzigen Powerplay-Spiel der Zürcher am starken Reto Berra. Spätestens Denis Malgin hat zehn Minuten vor dem Ende die Chance, hier den Sack zuzumachen. Auf genialem Zuspiel von Rudolfs Balcers verzieht er nur knapp. Und so bleibt diese Partie ab der dritten Spielminute torlos und mündet schliesslich in ein Penaltyschiessen.
Schiessduell der Eishockey-Cowboys
DiDomenico, Sörensen, Bertschy und De La Rose finden ihren Endgegner in Simon Hrubec. Der Tscheche pariert mirakulös und lässt im eigenen Kasten nichts anbrennen. Seitens ZSC trifft als dritter Schütze Schweden-Import Frödén. Bei seinem Schuss klingelts gleich doppelt an der Torumrandung. Die Heimfans feiern, der Gästesektor tobt. Das Schiedsrichtergespann schaut sich die Szene in der Box genau an und muss zugeben, die Scheibe war drin! So muss Ex-Lion Lucas Wallmark für seine neuen Farben antraben und versucht sein Glück ebenfalls bei Hrubec. Seinen Schuss hält «Hrubi» nicht, doch der Pfosten ist ein zusätzlicher Löwe durch und durch. «Walli» scheitert am Aluminium und der Zett fügt seinem Punktekonto noch den Extrapunkt hinzu.
(Marko Filipovic)