Im Lineup der ZSC Lions tut sich was vor dieser Partie. Topshot Denis Malgin kehrt nach überstandener Grippe zurück in die erste Linie mit Zehnder und Andrighetto. Gleichzeitig muss Nicolas Baechler weichen, nun hat es auch ihn erwischt. Und doch haben die Zürcher nach zwei Dritteln wenig zu lachen. Sie sind bis dato nicht gefährlich genug und schaffen es nicht, Charlin zu bezwingen. Währenddessen wird der Anhang der SCL Tigers guten Gemüts sich beim Stand von 1:0 eine Bratwurst oder die legendären Pommes gönnen in der Emmental Versicherung Arena. Pascal Berger profitiert von einer kurzen Unachtsamkeit der Löwen und trifft im Nachsetzen zur Führung für seine Farben (36’). Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit für die Mannschaft aus der Limmatstadt.
Knackpunkt «Strafe»
Der letzte Abschnitt ist gerade Mal 59 Sekunden alt, da schicken die Unparteiischen den jungen Alessandro Segafredo in die Kühlbox. Doppelt bitter für den Youngster: das Vergehen lautet «hoher Stock» und er muss gleich eine zweifache Strafe absitzen. Da wird das Coaching Trio wohl mit geballter Faust hinter der Spielerbank stehen. Waren jegliche taktische Anweisungen in der vorherigen Pause umsonst? Mitnichten! Das drittbeste Boxplay der Liga zeigt sich von der besten Seite und übersteht die vier Minuten in Unterzahl bravourös. Eine knappe Minute nach dem Schockmoment kippt das Momentum komplett zu Gunsten der ZSC Lions. Patrick Geering scheitert mit einem Distanzschuss noch an Charlin, kann sich aber auf Kollegen Derek Grant im Slot verlassen. Der Kanadier reagiert blitzschnell und versorgt den Abpraller im Tor der Hausherren. 1:1-Ausgleich und noch eine Viertelstunde zu gehen.
Kuriosum
Es vergehen fünf Minuten, als sich die Zürcher erneut in den Armen liegen. Santtu Kinnunen, mit gültigen Arbeitspapieren für die kommende Saison im Emmental, wird als Torschütze auf dem Videowürfel angezeigt. Doch mehr Slapstick geht nicht und eigentlich sollten jegliche Scorerpunkte auf das Konto der Langnauer Defensive gehen. Kinnunen zieht von links ab und Charlin pariert im ersten Versuch. Die Scheibe aber hat ganz viel Bock den Weg ins Tor dennoch zu finden. So prallt die abgewehrte Scheibe an Julian Schmutz, von da springt der Puck zurück an den Rücken von Stephane Charlin und landet fast schon auf wundersame Art und Weise hinter der Torlinie. Die Lions sagen dennoch «Danke»! Und so läuft die Zeit nicht mehr den Stadtzürcher davon, sondern von nun an den Tigers. Ein letzte Aufbäumen, ohne Goalie im Tor, bleibt erfolglos. Schliesslich entführen die Zürcher drei Punkte aus Langnau und bleiben an Tabellenführer Lausanne weiter dran (sechs Punkte Abstand, drei Spiele weniger).
(Marko Filipovic)