5583 Zuschauerinnen und Zuschauer gönnen sich den Saisonauftakt des amtierenden Meisters aus Zürich und dem Gastgeber aus Biel. Es ist ein Spiel, dass wohl mehr bietet als zuvor vermutet. Der EHC Biel erweist sich erneut als spiel- und laufstarke Mannschaft und macht dem ZSC das Leben ordentlich schwer. Wer dachte, dass die Lions mit einem Knall in die neue Saison starten, wurde zumindest diesbezüglich ein wenig enttäuscht. Die Partie bietet in den 60 Minuten zwei sogenannte «Gamechanger-Momente». Einer davon nach der Halbzeit und einer gut zehn Minuten vor dem Ende. Doch die Zürcher bewahren einen kühlen Kopf und gestalten den Auftakt dennoch erfolgreich.
Vergebene Chance
Noch vor der Partie spricht Import-Stürmer Rudolfs Balcers über seine letztjährige Ausbeute und meint, das darf man auch gerne Mal topen. Was zuvor noch mit ein wenig Humor heiss diskutiert wird, scheint der Lette sich dennoch zu Herzen zu nehmen. Nach 13. Minuten eröffnet er den Score in der Tissot Arena und bringt die Zürcher in Führung. Generell ist der erste Abschnitt ziemlich ordentlich der Lions und stimmt positiv für den nächsten Akt. Leider können die Herren von Marc Crawford den ersten Abschnitt nicht bestätigen und verlieren die Spielkontrolle an den Gastgeber. So sorgt Toni Rajala nach einer halben Stunde für den verdienten Ausgleich zum 1:1. Aber bereits zwei Zeigerumdrehungen später können die Limmatstädter die Partie wieder in die richtigen Bahnen lenken. Nach einem Stockschlag ins Gesicht von Denis Malgin muss Viktor Lööv für ganze vier Minuten in die Kühlbox. Aber diese Überzahl gestaltet sich als äusserst ideenlos und harzig. Der ein oder andere Fan wird danach hoffen, dass sich sowas nicht rächt.
Zuerst Unterzahl dann Doppelschlag
Ein wenig ins Schwitzen geraten die ZSC Lions dann zehn Minuten vor Schluss, als Mikko Lehtonen wegen Beinstellens selbst auf die Strafbank muss. Und schon scheint ein altes Sprichwort sich vorzudrängen. Aber das Boxplay unter der Leitung von Assistenztrainer Cookson funktioniert tadellos und übersteht in dieser schwierigen Phase den Ansturm der Seeländer. Es kommt noch besser: den Zürchern reichen 102 kaltschnäuzige Sekunden, um den erhofften Dreier einzutüten. Zuerst findet sich Jesper Frödén vor dem Tor am schnellsten zurecht (55’) und anschliessend Dean Kukan, der mit viel Präzision die Scheibe an Säteri vorbei im Tor versenkt. So gewinnen die diesjährigen Gejagten den Auftakt mit 3:1 und empfangen am kommenden Freitag das Team aus Ambri-Piotta zum ersten Heimspiel der Saison. Die Leventiner haben ihren Home Opener gegen die SCRj Lakers nach Verlängerung verloren.
(Marko Filipovic, Biel)