Die ZSC Lions erleben die fast perfekte Woche: Acht von neun möglichen Punkten fügen sie ihrem Konto hinzu und arbeiten mächtig an ihrer Confidence. Der Sieg heute Abend gegen den amtierenden Meister war kein einfacher in der Entstehung. Die Zuger haben sich äussert effizient gezeigt und den Lions das Leben schwer gemacht. Aber Aufgeben ist keine Option für die Herren von Marc Crawford, die bis zur letzten Sekunde um den Sieg kämpfen und diesen am Ende dank Alexandre Texier realisieren.
Emotionen
Das Spiel selbst ist über weite Strecken, besonders im ersten Abschnitt, wenig spektakulär. Doch die letztjährige Finalserie verspricht für diese Begegnung wenigstens Emotionen und das zu genüge. Immer wieder geraten sich die Spieler in die Haare. Rempler hier, Nachchecken da. Reizfiguren wie Jan Kovar müssen mit den Pfeifkonzerten leben, bei jeder Scheibenberührung. Gut, nach dem Foulspiel an Geering ist es zumindest am heutigen Abend kein Wunder, dass er nicht nur spielerisch polarisiert. Auf der Seite der Zürcher spielen sich Riedi, Weber und allem voran Texier ins Rampenlicht. Ersterer eröffnet den Score in Minute neun mit einem Ablenker. Kurz vor Spielmitte dann zwei Schockmomente für die Zürcher Lions – Zug dreht die Partie innert 45 Sekunden! Kovar und Simion nutzen einen schwachen Moment der Hausherren gnadenlos aus und bringen ihre Farben mit 2:1 in Führung. Von da an nimmt die Partie endlich spielerisch Fahrt auf. Etliche Male klimpert es auf beiden Seiten an der Torumrandung. Ein heisser Rodeo-Ritt, denn die Lions mit den Bullen haben in der Swiss Life Arena.
Import-Zauber
Mann der Stunde bleibt aktuell Alexandre Texier. Der Franzose hat sich in den letzten Wochen vom zahmen Raubtier zum echten Löwen verwandelt. 122 Sekunden vor dem regulären Spielende gleicht er für den ZSC aus und lässt Zürcher Herzen höherschlagen. Neo-Speaker Perry gebührt uns eine Extraportion Gänsehaut und lässt seinen Namen gleich dreifach durch die Anlage im Einklang mit den Zuschauern erklingen. Spät am Abend holt sich Alexandre Texier dann noch seinen persönlichen Applaus begleitet von Sprechchören vor dem Limmatblock ab. Unwiderstehlich verwandelt er als letzter Penaltyschütze zum 3:2 für die ZSC Lions und holt den Extrapunkt ins Trockene. Chapeau, Monsieur Texier! Am Donnerstag wartet mit der Partie gegen den HCD das letzte Heim-Qualifikationsspiel der Saison 2022/23. Ach wie die Zeit doch vergeht…
(Marko Filipovic)