Die Konzentration bei den Zürcher Herren ist von der ersten Sekunde an spürbar. Nicht erst ab dem Spielbeginn, sondern bereits beim Eintreffen der Mannschaft in der Homebase der ZSC Lions. Die Anspannung liegt sichtlich in der Luft und die Spieler scheinen sehr fokussiert den Weg ins Tessin anzutreten. In Lugano angekommen, werden sie von herrlichem Sonnenschein empfangen, ehe es in die Katakomben der Cornèr Arena geht. Verlassen die Lions die Resega in Richtung Zürich mit strahlenden Gesichtern oder sieht die Heimkehr erneut düster aus?
Goldjunge
Nach 40 Sekunden im zweiten Abschnitt jubeln die Bianconeri über einen Treffer und lassen die Curva Nord lautstark feiern. Doch den Coaches der ZSC Lions passt dieser Gegentreffer gar nicht in den Kram und sie challengen, um den Hausherren das Tor zunichtezumachen. Gespannt schauen Zuschauer*innen und die Protagonisten auf dem Eis in Richtung Video-Review. Geht dem Tor etwa ein Abseits voraus? Ja tut es! Die Arena verstummt wieder und nun starten die Lions ihren Anlauf zum Toreschiessen. Yannick Weber sieht Chris Baltisberger, der legt quer vor die Hütte von Koskinen und dort steht Willy Riedi goldrichtig! Das Eigengewächs bleibt eiskalt, zieht die Scheibe aus der Halbdistanz mit dem Handgelenk aufs Gehäuse und erzielt das goldene Tor an diesem Abend (43. Minute). Wer einen Blick auf unsere sozialen Medien wirft, kann gleich das Popcorn rausholen. Die Tor-Animation ist eine Augenweide und Willy Riedi passt ganz gut in das Bild des Torschützen – gerne mehr davon Willy (zwinkerzwinker).
Hartes Stück Arbeit
Es wird bis zur Schlusssirene kein weiteres Tor mehr fallen und die Zürcher können endlich ihren ersten Meisterschaftssieg feiern. Doch der Sieg geht aus viel harter Arbeit hervor. Vor dem Spiel haben wir uns gefragt, ob aller guter Dinge drei sind. Nach dem Spiel können wir sage, ja ist es. Heute haben die Lions ein Tor gebraucht, das Adlerauge von Assistenztrainer Johan Andersson und einen löwenstarken Simon Hrubec auf der Linie. Lugano hat über die gesamte Partie gesehen wohl die besseren Chance gehabt. Mit ein bisschen mehr Effizienz können sie sogar als Sieger vom Eis gehen, doch es fehlt bei den wenigen guten Möglichkeiten am berühmten Schluck Zielwasser. Und kommt die Scheibe doch aufs Tor von Hrubec, ist der Schlussmann zur Stelle. Mit einer Handvoll Big Saves ist auch er mehr als nur mitverantwortlich für den Auswärtssieg der ZSC Lions – ein eindrucksvoller Shutout für den tschechischen Goalie. Doch Lob darf für die gesamte Mannschaftsleistung ausgesprochen werden. Es war eine schwierige Partie und die Lions haben sich als Team gegen eine Niederlage gestemmt und sich mit einem Sieg belohnt. Weiter so!
(Marko Filipovic, Lugano)