Für gewöhnlich denkt man bei einem Rekordspieler an einen eher älteren Spieler, dessen Karriere sich dem Ende neigt. Xeno Büsser ist mit seinen 27 Jahren eine Ausnahme. Der Zürcher ist ein Eigengewächs. Er spielt in seinen elf Profijahren mit kurzen Unterbrüchen immer bei den GCK Lions. Seit Jahren ist er eine der Leaderfiguren beim Farmteam der ZSC Lions. Er ist überzeugt, dass dieser Rekord sein Standing innerhalb der Mannschaft nicht verändert. «Wir haben eine ziemlich junge Truppe. Ich kann mit meiner Erfahrung dem Team weiterhelfen. Ob ich nun Rekordspieler bin oder nicht, spielt keine Rolle.»
Auszeichnung in speziell gewohnter Umgebung
Am 23. Oktober 2022 ist es in Langenthal soweit. Mit seinem 433. Spiel im Dress der GCK Lions löst Xeno Büsser seinen Vorgänger Marc Geiger ab. «Ich hoffe, Marc nimmt mir das nicht übel», sagt Büsser und lacht. «Es ist wirklich eine grosse Ehre für mich. Die GCK Lions sind so etwas wie meine zweite Familie. Ich kenne nicht nur das Team gut, sondern auch die Funktionäre und die Mitarbeiter.»
Offiziell geehrt wird Xeno Büsser nur zwei Partien später im Heimspiel gegen den HC Thurgau. «Es war sehr speziell für mich», so Büsser. «Wir spielen zurzeit im ‘Exil’ in der Kebo Oerlikon. Hier habe ich so viel Zeit in meiner Jugend verbracht. Es ist schön, in meiner vertrauten Umgebung geehrt zu werden.» Familie, Freundin und Freunde – alle waren da und jubelten der Nummer 27 zu.
Eine hockeybegeisterte Familie
Seine Hockey-Karriere wird Xeno Büsser schon früh in die Wiege gelegt. Sein Vater Gery Büsser ist der langjährige Teamarzt der ZSC Lions. Mit Gabor hat er zudem einen älteren Bruder, der in der Kindheit genauso gerne «chneblet» wie er. Xeno blieb dem Eishockey treu, auch als sich der ältere Büsser mehr dem Unihockey widmete, wo er es bis in die Nationalliga A schaffte. Egal, ob vom Bruder, vom Vater oder von der Mutter – «ich habe von meiner Familie stets viel Unterstützung in meiner Karriere erhalten.» Das schätze er sehr und «nehme es nicht als selbstverständlich wahr.»
Den Sprung in die National League verpasst
Auch Xeno schaffte es wie sein Bruder in die oberste Liga, wenn auch nur für 17 Spiele. Der Verteidiger wurde von den ZSC Lions mehrfach ins Kader berufen und auch beim EHC Kloten hatte er 2015 ein kurzes Gastspiel. «Es hat einfach nicht sein sollen. Wegen Kleinigkeiten habe ich den Sprung nie wirklich geschafft», ist sich Büsser sicher. «Entweder konnte ich mein Potenzial in gewissen Momenten nicht abrufen oder ich bekam die Chance nicht, als ich auf einem Topniveau spielte.» Er sei froh, die Erfahrung gemacht zu haben, aber er bedauere es nicht. «Für mich ist es vollkommen in Ordnung.»
Wie lange seine Karriere noch dauern wird, darüber macht sich Büsser noch keine grossen Gedanken. «Ich mache jetzt sicher noch zwei Jahre weiter, sofern keine Verletzung dazu kommt.» So lange wird sein Wirtschaftsstudium noch dauern. «Ich lebe gerne im Hier und Jetzt und das Eishockey macht mich zurzeit sehr glücklich. Nur das zählt.»
Und die Lions-Organisation ist sehr glücklich und stolz, einen so begabten und zielstrebigen Spieler in den eigenen Reihen zu haben. Auch der vorherige Rekordhalter Marc Geiger hat nur lobende Worte für ihn: «Ich gratuliere ihm zu dieser Auszeichnung. Schön zu sehen, dass er schon so lange in der Liga ist.» Geiger nimmt es seinem ehemaligen Teamkollegen also keineswegs übel. «Ich wünsche ihm weiterhin viele, erfolgreiche Spiele für die GCK Lions.»
