Die letzten zwei Minuten laufen und die ZSC Lions sind endlich on Fire! Allem voran Alexandre Texier entfaltet sich in diesen Schlussminuten zum Gallionsfigur und Showman. Zuvor wird man fast dazu gezwungen die Partie als «dahin plätschernd» zu beschreiben, doch dann werden die Fans nochmals ins Staunen versetzt. Der französische Shootingstar tänzelt in der 58. Minute die gesamte SCL-Abwehr im Alleingang aus. Eine Finte da, eine angetäuschte Aktion dort und schon steht er in aussichtsreicher Position da, um die Partie beim Stand von 2:2 noch vor der Schlusssirene zu entscheiden. Doch sein Kunststück, mit herrlichem Backhandschuss zum Abschluss, endet abrupt am Pfosten. Das darauffolgende Powerplay ist ebenfalls an Hollywood kaum zu überbieten!
Die Tore
Das es zum Schluss erst wieder spannend wird, liegt an den vielen Toren im Anfangsdrittel und der mageren Kost danach. Bereits in der fünften Minute hat Dean Kukan die ZSC Lions erneut mit einem Prachttor in Führung gebracht. Da hat einer aber richtig Bock aufs Toreschiessen, mein lieber Scholli! Die Antwort auf das Tor der Lions finden die Tigers im Powerplay. Saarela sorgt für den Ausgleich, bei dem Hrubec in Yann Sommer Manier trotz Hechtparade sich geschlagen geben muss. Bitter wird’s nach einer Viertelstunde für den Zett, als Michaelis die komplette ZSC-Hintermannschaft hops nimmt und Kejo Weibel exzellent bedient. Dumm nur für die Gäste, dass keine Zeigerumdrehung später die Hausherren im Powerplay zum verdienten Ausgleich kommen. Torschütze ist diesmal Juho Lammikko, der auch später am Abend ins Rampenlicht rücken wird. Danach passiert gut 40 Minuten lang nicht, bis eben diese letzten beiden Minuten anbrechen. Besonders in der letzten Spielminute der regulären Zeit liegt der Sieg auf dem Stock für die Zürcher. Lammikko, Wallmark, Sigrist und Texier scheitern alle an Boltshauser, der eigentlich gar nicht weiss was vor seinen Augen geschieht. Kein Tor mehr der Lions + 2:2-Spielstand nach 60 Minuten = Nachsitzen am Dienstagabend.
Saves für einen guten Zweck
Minutenlang konsultieren die Schiedsrichter den Videoschiedsrichter und prüfen ein mögliches Tor von Juho Lammikko gleich zu Beginn der Overtime. Aber wie bereits am letzten Wochenende, gelingt einem Gästeteam eine praktisch unmögliche Rettungstat um ein ZSC-Tor zu verhindern. Diesmal klärt Lepistö mit der Hand auf der Linie und so kullert nur der SCL-Verteidiger ins Netz, anstelle der Scheibe. Da in der Overtime kein weiterer Treffer fällt, dürfen die Cowboys auf dem Eis sich im Duell mit den Goalies Hrubec und Boltshauser messen. Der Hüter im Löwendress besiegt im Privatduell den Vertreter der Tigers. Boltshauser muss sich doppelt geschlagen geben, und zwar von Juho Lammikko und Simon Bodenmann. Vorallem die Kiste von Bodi ist eine Augenweide! Hrubec hält heute Abend 30 Torschüsse aus dem Spiel heraus und alle Penaltyschützen die auf in zulaufen. Das besondere am ZSC-Goalie ist seine heutige Maske. Er spielt in der vor angekündigten Christmas Maske, die danach für einen guten Zweck versteigert wird. «Leider hat meine Verletzung mich daran gehindert, sie am Christmas Game zu tragen. Ich bin nun aber froh über den Sieg und das wir mit dieser Maske hoffentlich genügend Geld sammeln bei der Auktion und das für einen guten Zweck», fasst der Tscheche zusammen.
(Marko Filipovic)