Feinkost sieht anders aus, wird sich der ein oder andere ZSC-Fan am heutigen Abend gedacht haben. Bereits am Freitag in Ambri war es kein Spektakel, ebenso 24 Stunden später gegen Lugano auf heimischem Eis. Da Highlights eher Mangelware sind, spult die Spieluhr die Zeit einfach so ab. Auch eine kleine Auseinandersetzung zwischen Grant und Thürkauf reisst die Zuschauerinnen und Zuschauer nicht von den Sitzen. Damit der Unterhaltungswert dennoch steigt, braucht es eine Portion Powerplay und eine Prise Denis Malgin dazu. Und siehe da, der zwischenzeitliche 2:1-Führungstreffer in Minute 37 sorgt plötzlich für eine unterhaltsame Partie.
Noch nicht im Flow
Auch nach diesem Spiel muss gesagt sein, dass der sogenannte «Flow» bei den Zürchern noch nicht zurück ist. Trotz Torfestival in der Champions Hockey League und Overtime-Sieg in Ambri wird die gewünschte Leichtigkeit aus früheren Tagen vermisst. Aber es gibt auch Licht am Ende des Tunnels in Hinblick auf die kommenden Spiele. Robin Zumbühl war erneut der Mann des Tages im ZSC-Dress. Gegen Thürkauf & Co. brilliert er über die gesamte Spieldauer. Sogar Fazzini lässt sich von Zumbühls Ruhe beeindrucken und lässt beim alleinigen Konter die Scheibe mal so locker liegen. Dean Kukan zieht von hinten die Fäden in der ansonsten sehr ausgeglichenen Partie und schafft es, Yannick Zehnder oder Rudolfs Balcers jeweils gut in Szene zu setzen. Doch beide Male ist auch Lugano-Schlussmann Huska zur Stelle. Die Limmatstädter geraten auch heute zuerst wieder in Rückstand. Alatalo schlenzt die Scheibe von der blauen Linie in Richtung Tor, wo Rohrer unglücklich und vor allem unhaltbar an Zumbühl ins eigene Tor vorbeilenkt (17’). Die Antwort lässt dann bis zum Mitteldrittel auf sich warten. Zuerst mit einem schönen Frödén-Tor zum 1:1- Ausgleich in Minute 22 und eine Viertelstunde später durch die 2:1-Führung von Denis Malgin.
Dritter Sieg in Serie
Die Grosschancen bleiben im letzten Abschnitt eher Mangelware, jedoch ist der Spielfluss um einiges besser als zuvor. Ein erstes Raunen im Schlussabschnitt geht in Minute 55 durch das Stadion. Dahlström scheitert am linken Pfosten und erschüttert kurz das Stadion. Praktisch im Gegenzug springen die ZSC-Fans zum dritten Mal gegen Lugano auf. Nach starker Vorarbeit von Juho Lammikko hinter dem HCL-Tor, passt er zum freistehenden Schweden Frödén, der Huska aus nahem Winkel düpiert und zum 3:1 einnetzt. Der KO-Schlag für mutige Luganesi. Am Ende darf Yannick Weber noch ran und beendet die Partie mit einem Empy Netter zum 4:1. Ein verdienter Sieg und gutes Zeichen für Marco Bayer und seine Herren. Sie gewinnen wieder Spiele, in denen sie nicht überragend sind, aber konsequent verteidigen und disziplinierter agieren als der Gegner.
(Marko Filipovic)
